PRO Heilbronn erinnert an Untaten
Opportune Geschichtsverdrängung?
Keine Erinnerung an
Nazi-Verbrechen in Heilbronn?

Eine Delegation mit den Stadträten Heiko Auchter und Alfred Dagenbach erinnerten zum Jahrestag des am 3. April 1945 ermordeten Sontheimers Karl Taubenberger sowie der wenige Tage später ebenfalls ermordeten Heilbronner Bürger Gustav Berger, Elsa Drebinger, Anna und Karl Kübler.

Sie stellten dazu in den Straßen der Geschehnisse jeweils eine Plakattafel zur Erinnerung auf. 

Dabei erinnern sie daran, daß die beiden Stadträte Auchter und Dagenbach bereits am 16.7.2008 beantragt hattenzum Gedenken an die am 3. April 1945 und am 6. April 1945 Ermordeten am Ort des Geschehens (Karl Taubenberger: Hauptstraße 40, Heilbronn-Sontheim; die übrigen Opfer in Heilbronn, Schweinsbergstraße) jeweils eine Gedenktafel zu errichten.

Die Verwaltung teilte mit Schreiben vom 11.08.2008 durch Herrn Bürgermeister Harry Mergel (SPD) ihre Übereinstimmung darin mit, daß an die genannten Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft in geeigneter Weise erinnert werden sollte und wollte diese Überlegungen vertiefen und die Anbringung von Tafeln oder andere Maßnahmen zur Erinnerung vor Ort prüfen.

Nachdem darauf jedoch von der Verwaltung bzw. dem zuständigen Dezernenten nichts mehr zu hören war, erinnerten wir nach Ablauf des folgenden Jahrestages mit Schreiben vom 19.4.2009 erneut an das Anliegen und die zugehörige Korrespondenz und baten darum, zu erfahren, wie der Stand der Dinge inzwischen sei und mit welchem zeitlichen Horizont zur Umsetzung zu rechnen ist.

Auch darauf gab es keine Reaktion mehr, was Stadtrat Dagenbach schließlich zum Anlaß nahm, dies in seiner Rede zum Haushalt 2010/11 als "tief blicken lassenden Vorgang" zu kritisieren.[*] 

Unterdessen ist bis heute abermals nichts geschehen, was geboten erscheinen ließ, an den Vorgang zunächst in dieser Weise zu erinnern.

Begründet wurde der Antrag am 11.08.2008 wie folgt:

"Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gab es zunächst in Sontheim ein makabres Verbrechen.
Der Heilbronner NSDAP-Kreisleiter Richard Drauz wurde immer gewalttätiger, versuchte auch den absurdesten Befehlen Hitlers zu folgen und wollte in der schon beinahe vollständig zerstörten Stadt Heilbronn "verbrannte Erde" hinterlassen.
Am 3. April 1945 ließ er den stellvertretenden Ortsgruppenleiter von Heilbronn-Sontheim, den 57-jährigen Karl Taubenberger, auf Höhe der heutigen Haupstraße 40 standrechtlich erschießen, weil dieser in der Einsicht des verlorenen Krieges den Abbau einer Panzersperre nicht verhindert hatte und damit zur Rettung Sontheims beitragen wollte.
Drauz ließ den Leichnam Taubenbergers 24 Stunden lang auf der Straße liegen.
Ein Schild mit der Aufschrift "Ich bin ein Volksverräter" wurde dem Toten umgehängt.
Drei Tage später ließ Drauz in der Heilbronner Schweinsbergstraße aus demselben Motiv 4 weitere Heilbronner Bürger erschießen.
Die Heilbronner Stadtchronik berichtet u.a. darüber:
Am 6. April machte Drauz sich mit Begleitern auf, die bereits umkämpfte Innenstadt in Richtung des Gaffenbergs zu verlassen.
In der Schweinsbergstraße am Stadtrand hingen weiße Tücher aus fünf oder sechs Häusern, darunter auch das Haus des seit 1. April stellvertretenden Oberbürgermeisters Karl Kübler.
Die Bewohner hatten die Fahnen auf Anraten durch- und abziehender Wehrmachtssoldaten gehisst, die zuvor von der Übermacht der näher rückenden Amerikaner berichtet hatten.
Drauz ließ anhalten und befahl seinen Begleitern ohne jegliche Untersuchung:
„Raus, erschießen, alles erschießen!“
Drei seiner Begleiter schossen daraufhin wahllos auf jeden, der sich am Fenster zeigte oder die Tür öffnete.
Küblers Ehefrau Anna, die sich schützend vor ihren Mann stellte, wurde ebenso erschossen wie Kübler selbst, der 72-jährige Pfarrer Gustav Berger und die 46-jährige Elsa Drebinger.
Mehrere weitere Anwohner wurden ebenfalls beschossen, aber nicht getroffen."

Wir werden diese Aktion solange fortsetzen, bis die Verwaltung ihre offensichtliche Haltung, für Heilbronn relevante Vorgänge der jüngsten Geschichte opportunistisch zu behandeln, beendet.   

Unterstützung findet sie dabei durch eine besondere Variante der Pressezensur: Die Medien bestimmen zensierend, was und von wem Bürger etwas erfahren dürfen und was nicht. 

Cui bono?

Mehr dazu:

- Gedenktafeln für Nazi-Opfer
- Anfrage dazu
- Nochmalige Anfrage
-
Rüge in Haushaltsrede

- abermalige Anfrage

- Herabwürdigend

 

[*] Wie uns am 20.4.2010 mitgeteilt wird, sei angeblich auf das Schreiben vom 19.4.2009 eine Antwort erfolgt.

Dieses Schreiben liegt uns bis dato so wenig vor, wie eine Reaktion auf die Anmerkung in der Haushaltsrede erfolgt ist (wobei ja auf die angebliche Beantwortung hätte verwiesen werden können).

3.4.2010

Ergänzt am 8.4.2010

Stand: 20.4.2010


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Bürgerbewegung e.V.
PRO Baden-Württemberg

1.Vorsitzender: StR Alfred Dagenbach - 2.Vorsitzende: AltStR Dr. Christian Haellmigk, StR Heiko Auchter
Eingetragen beim Amtsgericht Heilbronn - Registergericht - am 11.7.2006 unter dem Aktenzeichen VR 3202

Bankverbindung: Volksbank Heilbronn eG Kto.: 314 501 002 BLZ: 62090100 Steuernummer beim Finanzamt Heilbronn: 065209-14336
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