Die Anschläge in Oslo:

In göttlichem Auftrag?

Hintergründe Extra

Erstfassung am 23.7.2011-15:00

Aktualisiert am...

24.7.2011-13:00

25.7.2011-15:00

26.7.2011-16:00

27.7.2011-13:00

28.7.2011-14:50

30.7.2011-10:00

31.7.2011-15:00

Der Attentäter Anders Behring Breivik >

Erstfassung 23.7.2011-15:00 Am 23.7.2011 um 10:35 Uhr meldet die Welt: "Die Polizei in Berlin sieht nach Überprüfung der Schutzmaßnahmen keinen Grund, die Sicherheitsmaßnahmen auszuweiten. „Da sich diese bereits seit längerem auf hohem Niveau befinden, ist eine Anpassung zur Zeit nicht erforderlich“, erklärt der Sprecher der Berliner Polizei, Frank Millert."

Offenbar rechnet man ausgerechnet in der Stadt, in der täglich angezündete Autos, Motorräder, Müllcontainer und sogar Kinderwagen brennen und so den polizeilichen Staatsschutz auf "Trab" halten, nicht mit einem Nachahmungstäter. 

 

Das könnte Anders Behring Breivik durchaus sein, denn das Muster ähnelt sehr dem Bombenanschlag auf das Murrah Federal Building in Oklahoma City im Jahr 1995 durch Timothy James McVeigh. 1997 wurde McVeigh für diese Tat verurteilt und 2001 hingerichtet. Tatmotiv des sich offenbar am Alten Testament ("Auge um Auge...") orientierende christichen Fundamentalisten McVeigh war Rache für den (völlig überzogenen) Sturm von FBI-Beamten auf das Anwesen der Davidianer-Sekte in Waco/Texas im Jahre 1993, bei welchem viele Menschen getötet wurden. Beim Anschlag von Oklahoma City tötete er mit einer Autobombe aus Düngemitteln 168 Menschen und verletzte über 800 weitere.

 

Breivik  ist norwegischer Staatsangehöriger und mit an Grenze der Sicherheit festgenommene Täter der Anschläge vom 22.11.2011 in Oslo, wobei derzeit (23.7.2011, 15:00) noch unbekannt ist, ob er allein gehandelt hat. In der Nähe des norwegischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg soll Berichten zufolge ein weiterer Mann mit einem Messer in der Tasche festgenommen worden.

Am 22. Juli 2011 erschütterte zunächst gegen 15:30 Uhr eine heftige Explosion das Regierungsviertel Oslos. Mehrere Gebäude, darunter das Büro des Ministerpräsidenten, wurden dabei schwer beschädigt. Mindestens sieben Menschen sterben, es soll Dutzende Verletzte geben.

 

Selbstdarstellung Breiviks >

Kurz darauf stürmte ein Mann ein Jugendlager von Stoltenbergs Labour Party Jugend auf der Insel Utøya bei Oslo, verkleidet als Polizist, und eröffnete wahllos das Feuer auf die Jugendlichen. Dabei tötete er dort mindestens 84 Menschen.

Ein Wachmann gab an, Beivik sei als Polizist in einem silbergrauen Wagen vorgefahren, habe einen Ausweis gezeigt und behauptet, gekommen zu sein, um die Sicherheit zu überprüfen. Das das eine reine Routine nach dem Terroranschlag in Oslo.

Nach seiner Festnahme wurde Breivik vom stellvertretende Polizeichef Roger Andresen als "christlich-fundamentalistischen" Islamgegner.


Der zweite Mann sei auf dem Gelände, auf dem die Überlebenden des Angriffs von Utöya versammelt waren, mit einem Messer in der Tasche gefasst worden. Kurz zuvor sei Regierungschef Stoltenberg dort zu einem Besuch eingetroffen. Allerdings soll - auch dem Geständnis Breiviks zufolge, der sich als Einzeltäter bezeichnet  - dieser nichts mit den Attentaten zu tun gehabt haben.


Aktuell am 24.7.2011-13:00 Breivik soll an der gleichen Grundschule als Norwegens Kronprinz gewesen sein und studierte an der Oslo Commerce Schule. Er wird von der Zeitung "Verdens Gang" als konservativ und nationalistisch beschrieben und war demnach ein ehemaliges Mitglied der Fortschrittspartei (FRP) und ihre Jugendorganisation FPU. Nach Auskunft des derzeitigen FPU-Vorsitzenden Ove Vanebo war Breivik in den frühen 2000er Jahren dort aktiv, aber verließ die Partei, während seine Standpunkte immer extremer wurden. Er verhehlte in seinem Facebook-Profil nicht seine Sympathien für Winston Churchill, Geert Wilders und den norwegische Widerstandskämpfer und Anti-Nazi-Helden des zweiten Weltkriegs, Max Manus, ein hoch dekorierter Seemann und Experte im Versenken von "Nazi-Schiffen".  Seine Lieblingsbücher sollen neben Orwells "1984" Kafkas "The Trial" gewesen sein. Seine Lieblings-TV-Show war die Polizei-Serie über den Miami-Forensik-Experten "Dexter".

Wie dies mit der medialen Darstellung Breiviks als "Nazi" zusammenzubringen ist, ist genauso verwirrend, wie dessen eigene Vita.

 

Laut der schwedischen Website Expo.se  ist Anders Behring Breivik Mitglied der "Nordisk" (www.nordisk.nu), die 22.000 Mitglieder hat und sich Berichten zufolge auf rechtsextremen politischen Terrorismus konzentrieren soll.
Die Website Atlantic.com berichtet, Breivik habe extremistische islamophobe Ansichten über Foren verbreitet und kritisiere die Einwanderungspolitik.

 

Breivik argumentierte auf einer schwedischen Nachrichten-Website, dass die Medien nicht kritisch genug über den Islam berichten und schrieb, dass Geert Wilders "Wahre Partei für die Freiheit" die einzig richtige sei.  Der Sozialismus breche Traditionen, Kultur, nationale Identität und anderen gesellschaftlichen Strukturen und dies wiederum mache die Gesellschaft schwach und verwirrt.

Weiter wird berichtet, daß er über Gespräche mit ungenannten Mitgliedern der rechtsextremen English Defence League und der Organisation "Stoppt die Islamisierung Europas" geprahlt habe. Behauptet wird auch, daß er in einem Blog vor zwei Jahren geschrieben haben soll, er hätte Gespräche mit der antiislamistischen "Stop Islamization of Europe" (SIOE) und "English Defense Legue" (EDL) "bei einigen Gelegenheiten" gehabt habe und ihnen empfohlen, "bestimmte Strategien anzuwenden"und die Taktik der EDL an die erfolgreichen "Überreaktion des Jihad Jugend / Extreme-Marxisten" anzupassen.

 

VideoAngeblich soll Breivik im Internet unter dem Pseudonym "Andrew Berwick" ein 1500-seitiges Manifest gegen Islamisierung, Marxismus und Multikulturalismus ("2083 European Declaration of Independence") an seine "Brüder und Schwestern" in "England, France, Germany, Sweden, Austria, Italy, Spain, Finland, Belgium, the Netherlands, Denmark, the US etc." veröffentlicht haben, in dem auch Henryk M. Broder erwähnt sei.

Zudem soll er ein Video veröffentlicht haben, das als Eingangsszene das Hissen der Sowjetflagge auf dem Brandenburger Tor zeigt.

 

Umstritten ist aber, daß Breivik der anonyme norwegische Blogger sei, der eine antiislamistische Webseite unter dem Namen "Fjordman" betreibt.

Andererseits wird Breivik häufig mit Zionismus und Freimaurerei in Verbindung gebracht, wie es auf dem Bild rechts zum Ausdruck gebracht wird. Dies wäre auch kein Widerspruch im Hinblick auf Breiviks angeblich christlichen Motive zur offiziell verbreiteten Version, Freimaurerei und (insbesondere die katholische) Kirche sei wie Feuer und Wasser.

Schon das "Internationale Freimaurer-Lexikon" nennt 1932 dutzende, auch hochrangige Geistliche insbesondere der katholischen Kirche und dokumentiert über Seiten die Zusammenarbeit mit der Kirche.

 

Breivik als Freimaurer >

Nach Angaben der Zeitung "Verdens Gang" hat er keine polizeiliche Vorgeschichte, abgesehen von Verkehrsverstößen. Auf Breivik war demnach eine Glock-Pistole, ein Gewehr und eine Schrotflinte registriert. Breivik zog Ende Juni oder Anfang Juli in die ländliche Kleinstadt Rena in Åmot, Hedmark County, etwa 140 km (86 Meilen) nordöstlich von Oslo, wo er eine landwirtschaftliche Einzelfirma unter dem Namen "Breivik Geofarm" betrieb.

 

< Breivik in Militaristen-Pose

Unter ihrem Namen soll Breivik größere Mengen von Dünger eingekauft haben, um damit Sprengstoff herzustellen. Auffällig ist aber die in Medienberichten gezeigte und immer noch vorhandene Menge an Düngemitteln, die nicht zum Einsatz gekommen ist. Damit hätte man nämlich mit Leichtigkeit halb Oslo in die Luft jagen können. Da Düngemittel nicht billig sind, ist auch die Frage zu klären, wie diese (mit seinem kleinen Bio-Betrieb?) finanziert wurde.

 

Motiv der Tat könnte sein, daß  die sozialdemokratische Regierung Norwegens beschlossen hat, das Land  schrittweise aus dem Einsatz gegen den Islam-Fundamentalisten Gaddafi im Libyen zurückzuziehen. Der norwegische Einsatz soll am 1. August endgültig beendet sein.

 

Ähnlich dem Attentäter von Oklahoma (und natürlich den fundamental-islamistischen Bombenlegern) könnte Breivik, der jetzt mit der Polizei "zusammenarbeiten" will, einer religiösen Wahnvorstellung eines "göttlichen Auftrags" gefolgt sein: Am 17. Juli zitierte er den englischen Philosophen John Stuart Mill auf Twitter: "Eine Person mit Glauben hat so viel Kraft wie 100.000, die nur interessiert sind."

 

Feststehen dürfte jedoch eines: Die Anschläge sind ein herber Rückschlag für alle, die sich mit friedlichen Mitteln gegen den menschenverachtenden, frauenfeindlichen und gewaltverherrlichenden islamistischen Terrorismus einsetzen und verhilft dessen Sympathisanten zu Oberwasser.

 

Aktuell am 25.7.2011-15:00 Mit den bekannt üblen Methoden wird von linken Medienmachern versucht, die Tat in Norwegen dazu zu missbrauchen, um Wertkonservative, die beispielsweise auch demokratischen Grundrechte für muslimische Frauen einfordern, zu Neonazis und Rechtsterroristen in einen Topf zu werfen und sie perfide zu verunglimpfen. Der Stellvertretende Bundesvorsitzende der Bürgerbewegung Pro Deutschland, Alfred Dagenbach, weist die bösartigen Unterstellungen in einer Sendung des RTL zum Thema „Norwegen-Tragödie: Gefahr auch für Deutschland?“ gegen seine wertkonservative Partei mit aller Schärfe zurück. ► Mehr von diesem Artikel lesen

 

Aktuell am 26.7.2011-16:00 Bereits am 24.7.2011 berichtete ein israelischer Nachrichtendienst, daß ein Tag vor dem Massaker in dem sozialistischen Jugendlager auf der Insel Utøya bei Oslo im Beisein von Norwegens Außenminister Jonas Gahr Støre eine Anerkennung des "Staates Palästina" und ein Boykott Israels thematisiert wurde.

Dazu soll die israelische Zeitung "Jedijot Achronot" und norwegische Zeitungen berichtet haben, daß die Teilnehmer des Jugendcamps ein Spruchband mit der Aufschrift "BOIKOTT ISRAEL" hochhielten, als der Außenminister auf der Insel ankam. Støre beteiligte sich demnach an einer Podiumsdiskussion mit einer norwegischen Journalistin und der Leiterin eines christlichen Hilfsfond. Beide seien bekannt für ihre anti-israelische Positionen, berichtet die israelische Zeitung. Støre stimmte zu, dass den Palästinensern ein Staat zustehe, wollte sich aber zu einem Boykott Israels selbst nicht äußern, griff aber auch nicht gegen die Aufforderung ein.

Norwegens Außenminister Jonas Gahr Støre greift nicht ein >

Auch sollen jugendliche Überlebende des Massakers berichtetet haben, dass sie die Schießerei des als Polizist verkleideten Mörders zunächst für eine Simulierung israelischer Verbrechen an Palästinensern in den besetzten Gebieten hielten. Sie glaubten, dass ihnen im Rahmen der anti-israelischen Aktion so die "Gräuel der israelischen Besatzung" vor Augen geführt werden sollten.

 

 Aktuell am 27.7.2011-13:00 Die Gesamtzahl der Opfer wurde inzwischen auf 76 reduziert, weil offenbar einige doppelt gezählt wurden.
Breivik führt auf seiner Webseite zahlreichen europäische Politiker auf und bewertet dort deren politische Einstellungen zu Europa, Zuwanderung, Multikultur und Islamisierung Europas. Neben Barroso, Blair, Brown, Cameron und Sarkozy ist vor allem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) häufig im Visier. In seinem rassistischen Manifest listet er unter anderem die SPD, Linke und Grünen als mögliche Anschlagsziele auf, weshalb der Verfassungsschutz Ermittlungen eingeleitet hat, um "mögliche Kontakte" des Attentäters zur rechten Szene in Deutschland zu prüfen. Bislang lägen solche Anhaltspunkte allerdings nicht vor.
Auch daß im Jahr 2007 der frühere Bundespräsident Roman Herzog davor gewarnt hat, daß die Parlamentarische Demokratie von der EU untergraben wird, hält er für erwähnenswert.


Die norwegische Polizei fahndet unterdessen doch nach einem potenziellen Nachahmungstäter. Gesucht wird ein "gefährlicher" und "instabiler" Mann, der sich mit den Ideen Breiviks identifiziere, heißt es. Der Mann sei am Montag aus dem Gefängnis entlassen worden.

Auf dem Bauernhof Breiviks hat die Polizei den dort gefundenen Sprengstoff kontrolliert zur Explosion gebracht.
Der Bahnhof der norwegischen Hauptstadt Oslo wurde ebenfalls am Mittwochmorgen teilweise evakuiert. An einem Flughafenzubringer wurden ein herrenloser Koffer, der offenbar niemandem gehörte, entdeckt. Die Polizei konnte aber bald Entwarnung geben. Der Koffer enthielt nichts Verdächtiges. Ein Mann soll den Koffer abgestellt haben und sei dann weggelaufen.
Breivik war aber bereits im März in das Blickfeld des norwegischen Geheimdienstes geraten, weil er sich über das Internet Chemikalien beschaffte. Die Fahnder sahen jedoch keinen Anlass zum Handeln, weil Beivik zu diesem Zeitpunkt ein "unglaublich gesetzestreues Leben" lebte und die Mengen unverdächtig erschienen.

 

Selbstdarsteller Breivik >

Bei seiner ersten Anhörung vor dem Haftrichter gab Breivik seine Taten am Montag zu, bezeichnete sich aber als unschuldig, weil er sein Land vor dem Islam und dem Marxismus habe schützen wollen.
Er wird nun möglicherweise wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt werden, was mit 30 Jahren Haft bestraft werden könnte. Sonst drohen ihm lediglich 21 Jahre Haft. Breivik sitzt in den kommenden acht Wochen in Untersuchungshaft, davon die ersten vier Wochen in Isolationshaft ohne Besucherlaubnis empfangen und Sprechverbot mit Ausnahme seines Anwalts Geir Lippestad, der ihn als geisteskrank bezeichnete.
Breivik berichtete auch von zwei weiteren Zellen in Norwegen und mehreren im westlichen Ausland. Aussagen über angebliche Mittäter will er offenbar nur machen, wenn Bedingungen erfüllt werden. Diese seien aber unerfüllbar.
Im Gefängnis wird er wegen Suizidgefahr ständig beobachtet.


Breivik war auch Mitglied in einem Osloer Schützenclub. Wie mitteilte, sei er von 2005 bis 2007 und erneut ab Juni 2010 dort Mitglied gewesen und hat an 13 organisierten Trainingseinheiten mit anderen sowie einem Wettbewerb teilgenommen.
Offensichtlich hat Breivik für das Massaker in diesem Schützenclub trainiert. Laut Schützenclubs habe er sich aber weder politisch noch in anderer Weise bemerkbar gemacht.

 

Breivik soll Mitglied der Johannes-Freimaurerloge St. Olaus T.D Tre Søiler sein. In der Freimaurer-Loge habe er den dritten Grad, also Meister, erworben.

Ivar A. Skar, Großmeister der Freimaurer Norwegens erklärte dazu, daß "der mutmaßliche Massenmörder ... mit sofortiger Wirkung von dieser Loge ausgeschlossen" worden sei.

Rüdiger Templin Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland - Bruderschaft der Freimaurer (VGLvD) erklärte, was in Norwegen passiert sei, "steht unserem Anliegen als Freimaurer diametral entgegen. Freimaurerei steht für Toleranz, Humanität, Mitmenschlichkeit, Vertrauen und Verständigung".

Auch die deutschen Tempelritter verneinen jegliche Verbindung zu den Anschlägen in Norwegen. Elke Bruns, die als Großpriorin an der Spitze der deutschen Sektion der Tempelritter (OSMTH) steht, erklärte, von dem von Breivik genannten Templerorden noch nie etwas gehört zu haben: "Wenn es diesen gibt, ist es wohl eine kriminelle Vereinigung."

 

Aktuell am 28.7.2011-14:50 Der Einsturz des Regierungshochhauses in Oslo ist möglicherweise nur dadurch verhindert worden, dass der Attentäter einen gemieteten Kleintransporter mit 500 Kilo Sprengstoff direkt über einem Keller vor dem Haupteingang des Hochhauses parkte.
Deshalb konnte die Explosion an dieser Stelle einen Krater von vier Meter Tiefe reißen und hat dadurch sehr viel Sprengkraft nach unten gelenkt.
Trotzdem sind jetzt rund 2.000 Büroplätzen unbrauchbar. Überlegt wird noch, ob das Regierungshochhaus abgerissen werden muss, in dessen obersten Stock bisher Ministerpräsident Jens Stoltenberg seinen Arbeitsplatz hatte. Dieser zog vorerst ins Verteidigungsministerium um.

Nach Angaben von Düngemittelvertreibern kaufte Breivik seit Anfang Mai rund sechs Tonnen Dünger ein, der zum Bau von Bomben geeignet ist. Die zur Zündung notwendigen Chemikalien bestellte er offenbar über das Internet unter anderem bei einer polnischen Firma. Es handelte sich dabei um legale Substanzen.
Die EU-Kommission fordert jetzt als Reaktion auf die Anschläge schärfere Kontrollen für den Verkauf von bombentauglichen Chemikalien. Danach soll der Verkauf von Chemikalien, die für den Bau von Bomben genutzt werden können, in größeren Mengen verboten oder streng kontrolliert werden - was im Prinzip ein untaugliches Unterfangen darstellt.
Demzufolge müßte selbst der Handel mit Zucker auf diese Weise reglementiert werden: Mit einem Pfund Zucker und entsprechend haushaltsübliche Zutaten ist schon ein explosives Gemisch herzustellen!

Norwegens Geheimdienstchefin Janne Kristiansen bezweifelte unterdessen die Behauptungen Breiviks, er hätte Kontakte zu zwei "Zellen" in Norwegen und weiteren im Ausland gehabt. Dafür gebe es sowenig Beweise wie für eine mögliche Geisteskrankheit. Er sei "ein zurechnungsfähiger Mensch", konzentriert und berechnend und habe über Jahre hinweg an seinen Plänen gefeilt, was nicht zu einem Verrückten passe.
Dennoch versuchen der selbsternannten "Politischen Klasse" angehörige linksextreme Kreise und mit ihnen sympathisierende Medienvertreter, den Vorgang weiterhin dazu zu mißbrauchen, die Meinungsfreiheit für Kritiker an der offiziellen und fehlgeleiteten Zuwanderungspolitik durch den Versuch einzuschränken, diese in Verbindung mit dem Attentäter zu bringen.
Zum Vergleich gab es keinen ähnlichen "Aufschrei" in diesen Kreisen, wenn es durch Al-Kaida-Attentate oder frühere von der Stasi unterstützte RAF-Anschläge Tote gab. Auch als in Holland Pim Fortuyn oder auch Theo van Gogh von religiös-fanatischen Fundamentalisten ermordet wurden, blieb es in diesen Kreisen beim Achselzucken.
Allein wenige Blätter beiben wie die Tribune de Genève angesichts der links gepflegtenen Haß- und Hetzkultur objektiv. Sie bringt es unter der Überschrift
"Tuerie d' Oslo: l'odieuse récupération politique de la gauche" auf den Punkt: Wenn die traditionellen Parteien keine Antworten (auf ihr eigenes Versagen) haben, wird die Schuld den "rechten Parteien" und "Populisten" in die Schuhe geschoben...

 

Aktuell am 30.7.2011-10:00 Der geständige Attentäter von Oslo, Anders Behring Breivik, hat nach Angaben seines Anwalts noch weitere Anschläge geplant. Behring Breivik habe für den Tag der Anschläge mehrere Projekte unterschiedlicher Größe gehabt, sagte Geir Lippestad der norwegischen Zeitung "Aftenposten". Der 32-Jährige wurde erneut von der Polizei vernommen, während die ersten seiner Opfer beerdigt wurden. Am Tag der Anschläge seien die Dinge anders gelaufen, als von Behring Breivik geplant, sagte Anwalt Lippestad.

Nach den Anschlägen in Norwegen fordert das islamophile, von Bundesmitteln getragene und von der Deutschen Welle redaktionell bearbeitete Webportal Qantara: "Isoliert die geistigen Brandstifter!" und beschuldigt "rechtspopulistische Politiker, Blogger, Publizisten" nebst FPÖ und anderen, "in ganz Europa ein Klima angeheizt" zu haben, "in dem ein Wahnsinniger wie Anders Behring Breivik auf die Idee kommen konnte, man müsse mit spektakulären Taten der 'Moslemgefahr' begegnen."

<Replik zum Qantara-Artikel >

 

Aktuell am 31.7.2011-15:00 Breivik, der in gut situierten Verhältnissen bei seiner Mutteralös dem Sohn eines Diplomaten aufgewachsen ist. soll noch eine Reihe anderer Ziele im Visier gehabt haben. Auch sollen seine Planungen für Anschläge noch umfangreicher gewesen sein. Unter anderem wollte er offenbar auch den norwegischen Königspalast und den Sitz der regierenden Arbeiterpartei in die Luft sprengen, wie er im Verhörs gesagt haben soll. Der Königspalast sei wegen seiner symbolischen Bedeutung und die Zentrale der Sozialdemokraten wegen den Beitrags der Regierungspartei zu einer multikulturellen Gesellschaft als Ziel auserkoren gewesen.

 

Berichten aus Rußland zufolge soll sich Breivik im Jahr 2005 am 4. und 11.März als Transitpassagier jeweils kurz auf dem Flughafen Wien-Schwechat aufgehalten haben und damals über Österreich nach Weißrussland gereist. Dort sei er eine Woche geblieben und wollte Wikingergräber besuchen sowie sich über die Geschichte des AKW-Unfalls in Tschernobyl informieren.

 

Tatsächlich reiste Breivik eigenen Angaben zufolge öfters nach Ungarn und ist von Budapest begeistert. Laut seinem rund 1.500 Seiten starken Manifest betrachtet er einen ehemaligen ungarischstämmige Schulkameraden namens Peter seit seinem 19. Lebensjahr als besten Freund. Breivik habe die Ungarn sehr liebgewonnen, insbesondere die ungarischen Mädchen seien "teuflisch aufreizend". Budapest sei  seine Lieblingsstadt wegen der Atmosphäre und ihren architektonischen Werten.
Breiviks lobt dabei den ungarischen Feldherrn János Hunyadi, der zwischen 1458 und 1490 als König von Ungarn wie kein anderer im 15. Jahrhundert für die Verteidigung Europas gegen die türkische Invasion eintrat. Auch über den ungarischen Literaturnobelpreisträger Imre Kertész, der während des Zweiten Weltkriegs bekanntlich im KZ war und den Holocaust im Buch „Roman eines Schicksallosen“ literarisch verarbeitete, ist er des Lobes voll.

 

Die Meinung zum Massaker von Oslo und die Zusammenhänge läßt das iranische Mullahregime indessen so kolportieren: Es gebe einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Hetze gegen Muslime, die von allen etablierten Parteien und Medien in den USA und Europa mehr oder weniger offen unterstützt und gerechtfertigt würden und den politischen Motiven des Faschisten, der 76 Leute ermordet habe, wird verbreitet. Die etablierten politischen Parteien und Medien seien damit beschäftigt, ihre Spuren zu verwischen. Es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis dieses Gemisch aus rassistischem Schmutz, nationaler Überheblichkeit und Militarismus zu einer Explosion wie in Oslo führen konnte...


 Replik dazu in einem Leserbrief des Hintergründe-Herausgebers:
Mit Ihrem auftragsgemaß einseitigen islamophilen Beitrag erweisen Sie wieder einmal allen Integrationsbemühungen eine Bärendienst. Sie vergessen nämlich alle Freimaurerlogen und christlichen Verbände ebenfalls in den Topf zu werfen - und schließlich auch alle Mitglieder der "Politischen Klasse", auf die der Psychopath in Oslo Bezug genommen hat: Merkel, Sarkozy, Barruso etc.etc.
Auf die Idee kommen Sie gleich garnicht, daß vielleicht eine völlig verfehlte Islamisierungspolitik, die völlig an der Meinung des Souveräns (das sind, zu Ihrer Erinnerung, noch immer die Bürger und nicht die Sie bezahlende Stelle, die zu 95% die Thesen des SPD-Mitglieds Sarrazin befürworten) daran schuld sein könnte, daß wieder einmal einer durchdreht und meint, es mit seinen kruden Wahnvorstellungen richten zu müssen?
Sorgen Sie doch endlich dafür, daß sich auch die fundamental denkenden Muslime in unsere Gesellschaft integrieren und säuseln Sie nicht länger entgegen allen Erkenntnissen von Staats- und Verfassungsschutz die heile, heile Wunderwelt des Islam - noch gilt bei uns das Grundgesetz und nicht die Scharia und istrumentalisieren Sie bitte nicht weiter das verabscheuungswürdige Verbrechen für Ihre Zwecke.

<Die vorläufige Antwort lautet "Ihr Kommentar wurde erfolgreich gespeichert, muss aber erst noch von einem Redakteur freigegeben werden!" Bis 31.7.2011-13:00 war das nicht der Fall... Man beachte das  Impressum von Qantara.de. AD>

 

 

Hintergründe-Info                                                                   Wird bei neuen Erkenntnissen aktualisiert