Kriminalstatistik 2015:
Wie man die Kriminalität beschönigt
Drastische Zunahme an Gewaltdelikten
Blaulicht allein hilft nicht mehr ►
[Update 14.9.2016] Mit Phrasen, wie Heilbronn sei die zweitsicherste Stadt in Baden-Württemberg, wird den Bürgern eine nicht vorhandene Sicherheit vorgegaukelt.
Dabei sagt die Rangstufe in einer Reihe landesweit zunehmender Kriminalität überhaupt nichts aus - und auch nicht die Hervorhebung der erfreulichen Steigerung der Aufklärungsquote zur Stützung der aufgebauten Fassade.
Doch mit der von den Medien verbreiteten Verdummung, gesteigert bis zur Verhetzung von - sonst doch immer eingeforderten - hilfsbereiten Eigeninitiativen mündiger Bürger, soll wohl auf Grund der öffentlich gewordenen Peinlichkeiten der letzten Silvesternacht ein Bild suggeriert werden, das mit der Wirklichkeit wenig gemein hat und Heilbronn als Insel der Glückseligkeit dargestellt werden. Darüber hinaus befleißigt man sich mit der beschönigenden Relativierung der Fakten, insbesondere, wenn es um die Folgen der von Kanzlerin Merkel den Bürgern aufokroyierten "Willkommenskultur" geht.
Da hört sich Justizminister Guido Wolf (CDU) doch etwas anders an: „Seit August 2015 ist besonders die Zahl der Untersuchungsgefangenen sprunghaft um knapp 30 Prozent angestiegen“, meinte dieser laut den ► Stuttgarter Nachrichten vom 27.Juli 2016.
Demnach hat besonders der Anteil ausländischer Häftlinge deutlich zugenommen. Ihre Zahl sei innerhalb eines Jahres um fast ein Fünftel auf über 3100 gestiegen. Dabei spielen offenbar die zahlreichen Flüchtlinge eine Rolle. Und am 6. September wurde anläßlich der ► Übergabe des neuen Haftgebäudes in der Justizvollzugsanstalt Heilbronn festgestellt, daß 70 Prozent der Untersuchungshaftplätze von Ausländern belegt seien. In einer Landespressekonferenz betonte Wolf zudem. daß die Eingangszahlen 2015 bei den Staatsanwaltschaften erheblich angestiegen seien: "Bei den Staatsanwaltschaften im Land gingen 2015 insgesamt 508.630 Verfahren gegen bekannte Personen und 347.532 Verfahren gegen unbekannt ein. Dies bedeutet ein Zehn-Jahres-Hoch". Beispielsweise sind demnach die Verurteilungen wegen Wohnungseinbruchdiebstahls weiter gestiegen, und zwar um 18,2 Prozent.
Frappant: Wer die Fakten öffentlich anspricht, wird per Medienkeule nicht selten mit brauner Farbe übergossen und mundtot gemacht. Nur hinter vorgehaltener Hand trauen sich jene, die täglich damit zu tun haben, noch über die wahren Verhältnisse zu reden. Sie müssen im von der Politik beherrschten Öffentlichen Dienst sonst mit einem Knick in der Karriere rechnen. Bekanntlich steht dort der Besitz des richtigenn Parteibuchs, mindestens aber politisch gewünschtes Wohlverhalten, in der Bewertung vor Können und Erfahrung.
Während dagegen in früheren Jahren die detaillierte Heilbronner Kriminalstatistik von der Verwaltungsspitze auf die Tagesordnung des Gemeinderats gesetzt wurde und unter Anwesenheit der Polizeispitzen ein Thema war, vermeidet man solches inzwischen tunlichst.
Erst auf Nachfrage nach der bis dahin nicht vorgelegten ► Kriminalstatistik von PRO-Stadtrat Alfred Dagenbach wurde mit wochenlanger Verzögerung eine bis dahin zurückgehaltene "Kurzübersicht" abrufbereit gestellt.
Verständlich: Denn die Fakten sehen selbst in gekürzten Fassung deutlich anders aus:
Die Kriminalität hat trotz der für die Statistik vorteilhaften Einbeziehung der Verringerung des angezeigten Massenphänomens "Computerkriminalität" um 1,2% zugenommen - wer hat nicht täglich einen Pishing-Versuch auf seinem PC und zeigt das schon wegen Erfolglosigkeit garnicht mehr an. Rechnet man dieses Delikt heraus, so ist die Zunahme mit 3,3% mehr als doppelt so hoch, wie dargestellt.
Binnen eines Jahres fällt die Zunahme der Schwerstkriminalität besonders ins Gewicht: 60% mehr Straftaten gegen das Leben und 73% mehr gegen die sexuelle Selbstbestimmung als Spitze des Eisbergs.
Nichtdeutsche Tatverdächtige nehmen binnen Jahresfrist um 22.4% zu und Asylbewerber und Flüchtliche gar um 211,3%.
PRO-Stadtrat Alfred Dagenbach: "Die ungekürzte Statistik würde mit Sicherheit noch mehr Details, vor allem über Ursachen und Zusammenhänge, ans Licht bringen, über die sich viele Bürger nicht mehr trauen, offen zu reden, ohne in eine Ecke gestellt zu werden. Das hat mit Fleiß und Tüchtigkeit des einzelnen Polizisten nicht das Geringste zu tun, sondern ist politisch so gewollt. Deshalb trägt die selbsternanntev politische Klasse dafür auch die Verantwortung und deshalb ist es auch nicht nur selbstverständlich, sondern inzwischen notwendig, daß sich die Bürger selbst verstärkt um ihre eigene Sicherheit kümmern."
Das sind die echten Zahlen aus der Kurzübersicht, die die Bürger besorgt machen, aber von den Verantwortlichen und den mit ihnen verbandelten Medien verharmlost, beschönigt oder sogar verschwiegen werden:
Polizeiliche Kriminalstatistik Jahr
2014/2015 |
TSH |
Straftaten |
|
Jahr |
Jahr |
Zu- J Abnahme |
Tendenz |
|
|
|
|
2014 |
2015 |
'absolut |
in% |
|
erfasst insgesamt |
8.990 |
9.102 |
112 |
1,2 |
▲ | |
Aufklärungsquote in Prozent |
57,9 |
59,6 |
|
1,7 |
▲ | |
Häufigkeitszahl |
|
|
|
|
||
(Straftaten je 100.000 Einwohner) |
7.611 |
7.595 |
-16 |
-0,2 |
▼ |
0000 |
Straftaten gg. das Leben |
5 |
8 |
3 |
60,0 |
▲ |
1000 |
Straftaten gg. die sex. |
|
|
|
|
|
|
Selbstbestimmunung |
63 |
109 |
46 |
73,0 |
▲ |
2000 |
Rohheitsdelikte u. Straftaten gg. |
|
|
|
|
|
|
die persönl. Freiheit |
1.192 |
1.253 |
61 |
5,1 |
▲ |
3**** |
Diebstahl o. erschw. Umstände |
2.046 |
2.191 |
145 |
7,1 |
▲ |
4**** |
Diebstahl u. erschw. Umständen |
1.098 |
1.111 |
13 |
1,2 |
▲ |
435** |
Wohnungseinbruchdiebstahl |
250 |
256 |
6 |
2,4 |
▲ |
4999 |
Diebstahl insqesamt |
3.144 |
3.302 |
158 |
5,0 |
▲ |
5000
|
Vermögens- u. Fälschungsdelikte |
1.722 |
1.664 |
-58 |
-3,4 |
▼ |
6000 |
Sonstige Straftatbestände StGB |
1.896 |
1.910 |
14 |
0,7 |
▲ |
6730** |
Beleidigung |
341 |
355 |
14 |
4,1 |
▲ |
6740** |
Sachbeschädigung |
1.084 |
1.079 |
-5 |
-0,5 |
▼ |
7000 |
Strafrechtl. Nebengesetze |
968 |
856 |
-112 |
-11,6 |
▼ |
|
Summenschlüssel" |
|
|
|
|
|
8910 |
Rauschgiftkriminalität |
795 |
619 |
-176 |
-22,1 |
▼ |
8920 |
Gewaltkriminalität |
311 |
339 |
28 |
9,0 |
▲ |
8930 |
Wirtschaftskriminalität |
75 |
81 |
6 |
8,0 |
▲ |
8970 |
Computerkriminalität |
263 |
59 |
-204 |
-77,6 |
▼ |
8980 |
Umweltkriminalität |
65 |
51 |
-14 |
-21,5 |
▼ |
8990 |
Straßenkriminalität |
1.613 |
1.556 |
-57 |
-3,5 |
▼ |
Tätverdächtige |
|
|
|
|
|
|
|
erfasst insgesamt |
|
4.210 |
4.619 |
409 |
9,7 |
▲ | |
davon weibliche Tatverdächtige |
|
1.016 |
1.168 |
152 |
15,0 |
▲ | |
Anteil in Prozent |
|
24,1 |
25,3 |
|
|
||
davon Kinder |
|
102 |
146 |
44 |
43,1 |
▲ | |
Jugendliche |
|
446 |
469 |
23 |
5,2 |
▲ | |
Heranwachsende |
|
450 |
444 |
-6 |
-1,3 |
▼ | |
unter 21 Jahre ins esamt |
|
|
|
|
|
||
Anteil in Prozent |
|
|
|
|
|
||
Nichtdeutsche insgesamt |
|
1.612 |
1.973 |
361 |
22,4 |
▲ | |
Anteil in Prozent |
|
18,8 |
22,1 |
|
|
||
AsyIbewerber/Flüchtlinge |
|
97 |
302 |
205 |
211,3 |
▲ | |
Anteil in Prozent |
|
2,3 |
6,5 |
|
|