Die Spitze des Eisbergs

Teil II Personenteil S


Helmut Sauer, CDU, MdB,

richtete an den Ministerpräsidenten Johannes Rau (Nordrhein-Westfalen) in Zusammenhang mit dessen Kandidatur zum Bundespräsidenten u.a.
die folgenden Fragen: "Wer hat das Erfassen von Unrechtstaten der Kommunisten gegenüber Andersdenkenden verhindern wollen? Wer hat gegenüber den Kommunisten Zusagen zur Abschaffung der Zentralen Erfassungsstelle in Salzgitter gemacht? Wer hat die paar lumpigen Mark aus Nordrhein-Westfalen für die Erfassungsstelle in Salzgitter gestrichen und verweigert? Wer hat als stellvertretender SPD-Vorsitzender ´Arbeitspapiere´ mit den Kommunisten vorgelegt? Wessen Partei wollte denn das ´Wiedervereinigungsgebot´ aus der Grundgesetzpräampel gestrichen wissen? Wessen Partei trat dann für eine eigene Staatsbürgerschaft unserer mitteldeutschen Landsleute ein?" [24.35]


Hartmut Schauerte, CDU, MdL

in Nordrhein-Westfalen: "Nur ganz wenige der Asylbewerber haben wirkliche Not.
Sie probieren das Leben im Westen schlicht und ergreifend aus...Sie gehen keiner Arbeit nach und kommen leider oft auf dumme Gedanken." [10.01]


Hermann Schaufler, CDU, MdL

aus Baden-Württemberg, griff in einer aktuellen Stunde im Stuttgarter Landtag über "Gefährdung des Rechtsstaates durch Unterstützung von gewaltsamen Aktionen und Gesetzesverstößen durch die Grünen" das ungeklärte Verhältnis der Grünen zur Gewalt und deren Hinwegsetzen über parlamentarische Entscheidungen an.
Sie seien in Gesellschaft von "Verbrechern und Terroristen", die ihre Strafe verbüßt hätten.
Zur Untermauerung verlas Schaufler ein umfangreiches Strafregister grüner Mandatsträger, auch das einer Europaabgeordneten, die einst 16 Handgranaten geschmuggelt hatte. [34.04]
[49.01]
[50.01]
Schaufler gilt mit 3 Skandalen innerhalb eines Monats (Juli 1991]
als Rekordhalter.
Zunächst taucht sein Name im Zusammenhang mit der Spielcasino-Affäre und dem berüchtigten Spielhallen-Boß Sainidis, der gleichzeitig V-Mann des LKA war, auf.
Schaufler war Anwalt Sainidis. Der nächste Skandal war da, als bekannt wurde, daß sich Schaufler für den deutschen Ableger der US-amerikanischen City University of Seattle stark gemacht habe, von der er deshalb einen Ehrendoktor-Titel erhalten haben soll.
Immerhin war Schaufler bereits 1989 im Beirat ihres deutschen Ablegers.
Peinlich war der 3. Skandal, als Schaufler den Journalisten, der Skandal Nr. 2 ans Licht brachte, vor Dutzenden anderer Journalisten am 31.7.91 als verdeckten Ermittler des LKA enttarnte. Letztlich verletzte er auch noch das Anwaltsgeheimnis, als er sich über die Zahlungsfähigkeit seines Mandanten Sainidis vor Journalisten ausließ. [66.01]


Gerhard Scheu, CSU, MdB

aus Bayern, schlägt vor, homosexuellen Ausländern kein Asyl mehr zu gewähren. [02.02]


Otto Schily, SPD, Ex-Grüner,

kassierte für Porsche-Reklame.
Er habe als Grüner die Erfahrung gemacht, "daß manche Politiker nur noch als Handlanger von Kapitalinteressen fungieren". [02.01]
Für die Bundestagswahl 1990 konnte er über einen Etat von etwa 2 Millionen Mark verfügen, wovon 120.000 DM von einem Spender stammten, der wegen Geschäfte mit dem KGB und anderen östlichen Nachrichtendiensten verurteilt wurde. [24.17]


Dieter Schinzel, SPD, Europaabgeordneter,

Stadtrat in Aachen, erhielt ein Strafverfahren wegen versuchter Hehlerei.
Schinzel vermittelte gegen Gewinnbeteiligung den Verkauf von Falschgeld im Wert von 10 Millionen Schweizer Franken.
Anbieter waren zwei Polen und zwei Jugoslawen. Diese gerieten beim Verkauf an einen V-Mann der Kripo. [45.04]
Schinzel selbst soll bei seiner Festnahme Falschgeld im Wert von fünf Millionen Mark bei sich gehabt haben. [03.09]
Obwohl von der SPD-Stadtratsfraktion ausgeschlossen, kann der in Untersuchungshaft sitzende Schinzel an einer Ratssitzung in Aachen teilnehmen. [03.10]
Als Europaabgeordneter war er absolutes Schlußlicht aller deutschen Abgeordneten mit nur 45,4 Prozent Präsenz im Parlament, vor ihm rangieren seine SPD-Kollegen Frau Salisch [46,1 Prozent) und der Vorsitzende der SPD-Gruppe, Schmid [50,5 Prozent).
Als Abgeordneter im Europaparlament erhielt er monatlich 10.366 Mark, die pro Sitzungstag um 400 DM erhöht wurden. [04.07]


Rezzo Schlauch, Grüne, MdL

und Fraktionsvorsitzender in Baden-Württemberg setzt sich für die Freigabe von Cannabis (Haschisch) ein und räumt ein, schon einmal Kontakt mit "Dope" gehabt zu haben. [13.01]
Der Bundesregierung wirft er 1991 schwere Versäumnisse vor und macht sie für Brandanschläge verantwortlich: "Brandredner sind Brandstifter". Politiker hätten Wind gesät und Sturm geerntet, denn es sei ein Skandal, daß man den Erfolg der rechten Parteien erst ermöglicht hätte, daß man nicht rechtzeitig, beispielsweise in Hoyerswerda, eingegriffen habe. [03.16]
Im Mai 1994 nimmt Schlauch den baden-württembergischen SPD-Innenminister Frieder Birzele in Schutz, als sich dieser von Ministerpräsident Erwin Teufel den Vorwurf anhören mußte, es sei falsch, daß dessen Ministerium vor allem gegen Rechtsradikale vorgehe, während es die linke Gewaltszene verharmlose.
Auch linke Chaoten, so Teufel, gehörten zur Realität im Land.
Birzele artikuliere auf diesem Gebiet völlig einseitig.
Schlauch hingegen: Der Entlastungsangriff Teufels auf eine "dubiose, durch nichts konkretisierte linke Szene" spiele nur "den Schönhubers und Konsorten in die Hände." [77.02]


Franz-Dieter Schlagkamp, CDU, Bürgermeister

von Senheim-Senhals reichte seinen Rücktritt ein, nachdem er sich zuvor in einem Schreiben an Ignatz Bubis, den Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, darüber beklagte, daß leider "von ihrem OberJuden, Herrn Bubis" pauschal über die Deutschen hergezogen werde.
Wenn man aus der Presse und dem Fernsehen erfahre, daß extra aus den USA Juden nach Hamburg flögen, um dort das deutsche Volk zu beschimpfen, wenn sich Juden in Deutschland bewaffnen wollten, um sich gegen "die Deutschen" zu schützen, wenn man all die Milliarden Mark bedenke, die der junge, hart arbeitende deutsche Steuerzahler aufbringe, um an das jüdische Volk Reparationen zu bezahlen, "dann bin ich froh, daß ich als Bürgermeister einer kleinen 700-Einwohner-Gemeinde keinen jüdischen Mitbürger habe, der den täglichen Dorffrieden mit seinen Reizstacheln stört.
Ich bete zu Gott, auch nie solche Mitbürger zu bekommen, denn wenn Sie so weitermachen und mich, meine Familie und meine Mitbewohner...so unerträglich beleidigen, kann ich Verständnis dafür aufbringen, daß man gegen die Juden wieder anders denkt." [03.04]
Einen "Handlungsbedarf", ihn aus der Partei auszuschließen, sieht die CDU jedoch nicht.


Dietmar Schlee, CDU, Innenminister

von Baden-Württemberg in einem Brief an den saarländischen SPD-Kollegen Friedel Läpple am 30.7.91: "Im Asylbereich muß unser Ziel sein, zu einem politischen Konsens vergleichbar mit dem zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität zu kommen." [10.01]


Dieter Schloten, SPD, MdB

und außenpolitischer Sprecher des "Seeheimer Kreises", bekräftigt ein Thesenpapier zur SPD-Außenpolitik: "Am meisten stört mich, daß es keine geschlossenen Außenpolitik der SPD gibt.
Wichtige Fragen schieben wir vor uns her.
So, wie es jetzt läuft, ist die SPD außenpolitisch nicht regierungsfähig.
Ein Beispiel: der Einsatz der Bundeswehr im UN-Rahmen." Weiter: "Im Prinzip muß Deutschland als UN-Mitglied alle Verpflichtungen erfüllen, die wir auch unseren Nachbarn und Verbündeten zumuten." Mit dem stellvertretenden Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine geht er hart ins Gericht: "Oskar Lafontaine hat diejenigen in unserer Partei, die sich intensiv Gedanken machen über den möglichen Einsatz deutscher Tornadoflugzeuge in Bosnien, um UNO-Soldaten aus Lebensgefahr zu befreien, ´Kreuzritter` genannt.
Diese pointierte, aber auch diffamierende Kennzeichnung ist eine Ablehnung der Bündnisverpflichtungen...Das läuft auf Isolationismus hinaus." [86.01]


Hans-Otto Scholl, FDP, Fraktionsvorsitzender

in Rheinland-Pfalz 1982/83, 1964-1981 Landesvorsitzender, überfällt am 28.12.1985 in Baden-Baden ein Juweliergeschäft und erbeutet Juwelen im Wert von 2-3 Millionen Mark.
Bereits 1981 wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Veruntreuung von 2,5 Millionen Mark eingestellt.
Scholl wird zu acht Jahren Haft verurteilt. [05.02]


Wilhelm Schmans, CDU, Bürgermeister

von Jesteburg (Niedersachsen) betr.
Asylbewerbern: "Dieses Zeugs muß hier weg!". [10.01]


Helmut Schmidt, SPD, Bundeskanzler,

erkennt 1981: "Es war sicher ein Fehler, so viele Ausländer ins Land zu lassen",[45.01]
, " wenn das so weitergeht, gibt´s Mord und Totschlag", denn es seien zu viele Ausländer bei uns [27.04]
und spricht sich klar für eine Änderung des Asylrechts aus: "Wir brauchen eine eindeutige und schnelle Abschiebepraxis für alle Fälle, in denen der Antrag abgelehnt wird.
Der Art.
16 GG verlangt nicht, daß Asylbewerbern die volle Sozialhilfe zusteht, einschließlich vollständiger Sanierung ihrer Zähne auf Kosten der Sozialämter." [11.01]
Weiter: "500.000 Menschen jährlich, das ist einfach zuviel"..." "Kein Volk der Welt würde es ertragen, wenn jedes Jahr eine halbe Million Ausländer dazukommt, wie bei uns...Dieses Land ist führungslos und es ist nicht anzunehmen, daß die Dilettanten, die zur Zeit regieren, dazulernen." [27.01]
Und: "Die Vorstellung, daß eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müßte, sich als multikulturelle Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig." [28.01]
"Aus Deutschland darf kein Einwanderungsland gemacht werden.
Das erträgt die Gesellschaft nicht." [17.02]
Zur Deutschlandpolitik erklärte er Giscard d´Estaing: "All die letzten Jahre hindurch waren die Amerikaner daran gewöhnt, daß sie nur zu pfeifen brauchten, und schon kamen die Deutschen gerannt...Die Amerikaner müssen endlich aufhören, zu glauben, daß wir jedes Mal stramm stehen, wenn sie nur pfeifen." [32.01]
1976 belügt Schmidt im Bundestagswahlkampf wissentlich das Volk. Nachdem zunächst Bundesarbeitsminister Walter Arendt versichert hatte, daß es auch nach den Bundestagswahlen keine Probleme bei der Rentenversicherung geben werde, wurde im August festgestellt, daß die Rentenfinanzen auf ein Desaster zusteuern.
Trotzdem behauptet Schmidt: "Die Renten sind sicher" und wirft der Opposition dreist unchristliche Verantwortungslosigkeit vor: "Was darf in Deutschland noch alles gelogen werden im Namen Jesu Christi?" Die Rentenlüge war geboren. [128.01]


Karlheinz Schmidt, CDU, Stadtrat

und Vorsitzender des Innenausschußes der Rostocker Bürgerschaft brüskierte den Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, mit den Worten: "Sie sind deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens.
Ihre Heimat ist Israel.
Ist das richtig so? Wie beurteilen Sie die täglichen Gewalttaten zwischen Palästinenser und Israelis?".
Noch am selben Abend legte er sein Mandat nieder. [05.14]


Dirk Schneider, Grüne, MdB,

arbeitete für das DDR-Ministerium für Staatssicherheit als Stasi-Spitzel.
Aus Auswertungen von Stasi-Dokumenten und Akten der früheren SED wurde bekannt, daß es offenbar wesentlich mehr Spitzel der Stasi bei den Grünen gegeben hat, als bisher angenommen.
"Die DDR-Behörden waren jederzeit über unsere Personen, Diskussionen und Strategien bestens informiert" meinte der frühere Grünen-Geschäftsführer Lukas Beckmann.
Die Grünen-Abgeordnete Ingrid Köppe zitierte aus einem Bericht einen noch unbekannten Stasi-Mitarbeiter unter dem Decknamen "Dozent". [03.14]


Herbert Schnoor, SPD, Minister

des Inneren in Nordrhein-Westfalen, läßt seit Jahren Die Republikaner in seinem Land "mit nachrichtendienstlichen Mitteln" ausspähen.
Bei der SED-Nachfolgeorganisation PDS hält er dasselbe nicht für notwendig. [24.22]
Spärlich war jedoch das Material gegen 'Die Republikaner', das Schnoor im Wege der Amtshilfe gegen die Klage der Republikaner in Niedersachsen vorlegen konnte.
Dort verlor das Land gegen die Partei, die vom Gericht bescheinigt bekam, zu Unrecht beobachtet zu werden. [04.05]
Eine erneute schwere Niederlage bezog das Land, als das Verwaltungsgericht Münster einem Kabinettsbeschluß der Landesregierung vom Frühjahr 1994 widersprach, nachdem die Mitgliedschaft von Beamten bei den Republikanern mit der Treuepflicht im öffentlichen Dienst unvereinbar sei.
Betroffen war der Gymnasiallehrer und Vorsitzende des Republikanischen Beamtenbundes, Burghard Schmanck.
Seine Kandidatur zum Bundestag wurde als schweres Dienstvergehen gewertet, ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet und er wurde mit gekürztem Gehalt vom Dienst suspendiert.
Das Verwaltungsgericht Münster gab in seinem Urteil Burghard Schmanck in vollem Umfang recht und billigte damit sein Engagement für 'Die Republikaner'. [28.05]


Franz Schönhuber, REP, MdEP,

Ex-Vorsitzender der Partei 'Die Republikaner' (REP), forderte ein Verbot extremistischer Gruppen.
Zu diesen zählt er die Nationale Liste (NL), die FAP und die DL.
Gleichzeitig lehnte er eine irgendwie geartete Zusammenarbeit der Republikaner mit rechts- und linksextremistischen Organisationen ab.
Schönhuber kritisierte dabei die durch Veröffentlichungen "gesteuerte Sprachverwirrung", die die Begriffe "radikal", "extrem" und "extremistisch" durcheinanderbringe, so daß sie nicht mehr sauber unterschieden werden könnten.
Er kritisierte ferner, daß die Medien gewalttätigen Gruppen "ein Forum für ihre widerwärtigen Inszenierungen" böten, woraus dann die "Gegner Deutschlands Kapital schlagen" könnten. [04.07]
Eine schnell vergessene Umfrage der "Bild"-Zeitung vom September 1990 ergab, daß Schönhuber von 40% der Bürger gerne als Nachfolger von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) gesehen hätten. [08.02]
Im April 1994 wird von der Staatsanwaltschaft Landshut kein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung gegen Schönhuber erhoben, weil der Straftatbestand nicht erfüllt sei.
Ignatz Bubis behauptete nach dem Brandanschlag auf die Lübecker Synagoge in einem Interview mit dem "Kölner Express": "Parteien wie 'Die Republikaner', deren Anhänger Brandanschläge auf Ausländer, wie vor einigen Monaten in Fürth im Odenwald, beteiligt sind, haben im Fernsehen nichts zu suchen." [78.01]
Hierfür erhält dieser von Franz Schönhuber und anderen Republikanern Strafanzeigen wegen Verleumdung, die jedoch allesamt eingestellt werden. Franz Schönhuber nennt ihn deswegen öffentlich einen "Volksverhetzer".
Wörtlich: "Ich werde keinen Zentimeter davon abgehen, Herrn Bubis als einen der schlimmsten Volksverhetzer Deutschlands zu bezeichnen" und: "Die Volksverhetzer sind Herr Bubis, Herr Friedmann und andere." Bubis selbst zieht es vor, keine Strafanzeige gegen Franz Schönhuber zu stellen. [04.14]


Waltraud Schoppe, Grüne, Ministerin

erklärt in Richtung Papst Johannes Paul II.: "Sein verzweifelter Versuch, mit solchen Äußerungen die Beischlaffrequenz bei den Katholiken zu reduzieren, wird allerdings von der Wirklichkeit gestraft." [24.06]


Werner Schreiber, CDU, Sozialminister

von Sachsen-Anhalt, trat 1993 zurück.
Mit dubiosen Angaben wollte er sich ein höheres Gehalt erschleichen. [65.01]
[02.14]
Mit von der Partie waren Werner Münch (CDU), Ministerpräsident, Hartmut Perschau (CDU), Innenminister, Horst Rehberger (FDP), Wirtschaftsminister.
Im Einzelnen wurde zuviel gezahlt: Münch 290.000 DM, Schreiber 245.000 DM, Rehberger 200.000 DM, Perschau 165.000 DM, also insgesamt 900.000 DM.
Alle traten zurück. [66.01]


Gerhard Schröder, SPD, Ministerpräsident

in Niedersachsen, läßt sich von VW einen "Öko-Golf" zur privaten und dienstlichen Nutzung zur Verfügung stellen.
Lediglich den "geldwerten Vorteil" läßt er Versteuern.
Wie hoch die Summe ist, läßt er jedoch nicht bekanntgeben. [17.05]
Interessant sind seine Meinungen zu einem Tempolimit.
1992 lautete seine Meinung: "Für mich ist die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen ein Gebot der Vernunft." 1994: "Ich bin gegen ein allgemeines Tempolimit." [24.41]
Zur PDS meint Schröder im September 1994, wenige Wochen vor der für die PDS erfolgreichen Bundestagswahl, diese sei nicht extremistisch oder verfassungsfeindlich.
Deshalb lehnt er eine Beobachtung durch seinen Verfassungsschutz ab.
Sie sei auch nicht mit den Republikanern zu vergleichen.
Die PDS werde allmählich verschwinden.
Sowohl der Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Rüttgers, als auch CSU-Generalsekretär Erwin Huber, sind anderer Ansicht.
Rüttgers: Es müsse geprüft werden, ob Hinweise zuträfen, "daß führende PDS-Aktivisten Kontakte zum Umfeld der RAF haben und gemeinsame Aktionen mit linksradikalen Autonomen stattfinden." Huber bezeichnete die Äußerungen Schröders als entlarvend.
Dieser bereite offensichtlich bei entsprechenden Mehrheitsverhältnissen nach der Bundestagswahl eine Zusammenarbeit mit den Kommunisten unter seiner Führung vor.
( 05.23]
[03.20]


Gerhard Schue, CSU, MdB,

erklärt auf dem CSU-Parteitag in Anwesenheit von "Verfassungsminister" Edmund Stoiber, Deutschland sei der "Dorfdepp der Welt" und fragte nach: "Wo bleibt die Autorität in diesem Scheißstaat ?" [25.02]


Kurt Schumacher, SPD, MdB

und Oppositionsführer im ersten deutschen Bundestag, erklärte 1951: "Keine deutsche Regierung und keine deutsche Partei können bestehen, die die Oder-Neiße-Grenze anerkennen.
Wir lehnen Nationalverrat ab!" [15.02]
1952 erklärt er in einem Rundfunk-Interview: "Das deutsche Volk braucht ein nationales Selbstbewußtsein, gleich fern von dem frevelhaften Übermut der Vergangenheit und der heute so weit verbreiteten Neigung, jedem fremden Einfluß sofort nachzugeben." [113.01]
[114.01]
Bereits 1949 urteilte er über die katholische Kirche: "Wir denken nicht daran, das deutsche Volk einer fünften Besatzungsmacht zu unterwerfen.
Wir wollen Seelsorger und keine Hetzkapläne." Und schon Anfang Mai 1945 (!) äußerte er sich kritisch zum 20. Juli 1944, dem Attentat auf Hitler: "Im Grunde ist die Revolte bei ihren reaktionären Teilnehmern nicht aus irgendeinem Gefühl der Verantwortung gegenüber dem deutschen Volk oder gegenüber der Welt entstanden.
Es war die Sorge um das Schicksal ihrer Klasse und ihres Besitzes, die diese Leute veranlaßt hat, den Versuch des Eingreifens und damit die Rettung ihrer Güter und ihrer sozialen Stellung zu unternehmen." Gegen die von Hitler hingerichteten Offiziere erhob er den Vorwurf, weder gegen die Judenpogrome noch gegen die Demoralisierung und Bestialisierung der deutschen Nation, noch gegen die barbarische Kriegsführung etwas unternommen zu haben. [114.01]
[15.08]
Zur Waffen-SS meint er: "Die Waffen-SS ist weder mit der Allgemeinen SS noch mit den speziellen Organisationen der Menschenvernichtung und Verfolgung gleichzusetzen, sondern hat sich selbst als eine Art vierter Wehrmachtsteil gefühlt und ist damals auch so gewertet worden." [15.08]


Frank Schwalba-Hoth, Grüne, MdEP,

beteiligte sich an Aktionen Kommunistischer Unterorganisationen.
Am 3.8.83 beschmierte er bei einem Empfang in Hessen den US-General Williams mit Blut.
Am 25.10.84 fand er im Europäischen Parlament Verständnis für die Brutalität Terroristischer Gewaltakte: "Ich glaube, daß diese Taten vielmehr Ausdruck eines Bedürfnisses sind, irgend etwas darzustellen, auch Ausdruck eines mangelnden Selbstbestimmungsrechts...", wobei die deutschen Grünen-Abgeordneten nicht der Resolution gegen Terroristische Gewaltakte des Europäischen Parlamentes zustimmten. [02.12]


Irmgard Schwätzer, FDP, Ministerin

nutzt ihr Minister-Image zur Empfehlung für eine Immobilien-Firma, die ihrerseits an FDP-Unterverbände zweimal je 5.000 DM als Spenden überwiesen hatte. [04.01]
Ihre zweite Hochzeit mit einem mit "Playboy"- und "Bild"-berufserfahrenen Ehemann wurde als geschmacklose "Glamour-Show" für die "Regenbogen-Presse" bezeichnet.
Gegenüber ihren Parteifreunden soll sie einen schneidenden Umgangston pflegen, während sie sonst keinen Widerspruch dulde. [24.16]


Alice Schwarzer, parteilos, Verlegerin

der Frauen-Zeitung "Emma", besuchte im Gefängnis die Terroristin Inge Viett und rief zu deren finanzieller Unterstützung auf: "Weil Inge Viett keinen hat, der ihr hilft.
Keine reiche Familie...".
Inge Viett schoß am 4.8.81 auf einen Polizisten, der seitdem gelähmt sein Leben im Rollstuhl verbringt. [24.18]


Brigitte Seebacher-Brandt, SPD,

Witwe von Altbundeskanzler Willy Brandt, gab nach 30 Jahren SPD-Mitgliedschaft ihr SPD-Parteibuch an Parteichef Rudolf Scharping zurück.
Ihr sechsseitiges Austrittsschreiben endete mit dem Satz: "Die Partei, die ich jetzt verlasse, ist nicht die freiheitliche Partei Willy Brandts." Letzter Anlaß für ihren Austritt soll der Umgang der SPD mit den geheimnisvollen Notizen Willy Brandts über die angebliche Spionagetätigkeit des ehemaligen parlamentarischen Geschäftsführers der SPD-Bundestagsfraktion Karl Wienands gewesen sein. Bereits 1971 wurde dieser verdächtigt, den CDU-Abgeordneten Julius Steiner bestochen zu haben, damit dieser beim Mißtrauensvotum gegen Willy Brandt für diesen stimmt.
In beschlagnahmten Akten des früheren SPD-Vorsitzenden Willy Brandt soll die Staatsanwaltschaft eine Notiz gefunden haben, die Wienand unterstellt, KGB-Spion gewesen zu sein.
Das Schriftstück soll der engeren SPD-Führung, unter anderem dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau, bekannt gewesen sein.
Brandt schrieb in seinem politischen Testament zunächst über die Geheimkontakte seines parteiinternen Widersachers Herbert Wehner zu Moskau und dann: "Zu jener Zeit - ab ´75 - sei Karl W. eine Verpflichtung gegenüber dem dortigen Dienst eingegangen." Die Niederschrift Brandts verschwand zunächst im Safe seines Parteibüros, später im tiefsten Keller der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung. Allerdings berichtete Brandt darüber seiner Ehefrau und seinen Vertrauten Johannes Rau, Egon Bahr und Hans-Jochen Vogel.
Letzterer mußte sogar beim Alt-SPD-Genossen und Präsidenten des BND Konrad Porzner nachfragen, ob der Wienand-Verdacht dort bekannt sei.
Am 17.Juni 1952 berichtete Vogel an Brandt: "Keine Erkenntnisse." Die Witwe plauderte nach Brandts Tod im Oktober 1992 ungeniert ihr Wissen aus, worauf sie von Wienand verklagt wurde.
Dieser gewann den Prozeß, weil weder Bahr, noch Vogel oder Rau ihr vor Gericht halfen.
Erst nachdem Brandts Notiz aufgrund eines anonymen Hinweises an die Bundesanwaltschaft wieder auftauchte, wurde nun Wienand wegen Verdachts der geheimdienstlichen Tätigkeit angeklagt.
Brigitte Seebacher-Brandt: Bahr, Rau und Vogel hätten Brandts Erkenntnisse über Wienands Agententätigkeit verschwiegen "und den Willen meines Mannes bewußt ins Gegenteil verkehrt.
Ich lerne nun, daß führende Sozialdemokraten, noch dazu solche, die sich des Vertrauens von Willy Brandt rühmen, dessen Aufzeichnungen tatsächlich beiseite geschafft haben." [05.25]
[05.26]


Rudolf Seiters, CDU, Innenminister,

hat lt.
Spiegel die Begabung, "stets dabei, aber niemals haftbar zu sein, immer damit beschäftigt, Drähte zu ziehen, aber als Drahtzieher nie zu fassen".
Bei einem Festkommers der Burschenschaft "Unitas Winfridia" am 4.12.92 in Münster schaut der "Bundesbruder und liebe Alter Herr" Seiters weg, wenn eine Abordnung des befreundeten Studentenverbandes "Zollern" mit zum "Deutschen Gruß" erhobenenem Arm dastehen. [02.03]
Nun möchte er ehemalige Mitarbeiter der Stasi-Hauptabteilung Personen- und Objektschutz beim Bundeskriminalamt übernehmen. [30.01]


Walter Sipple, CDU, Bürgermeister

in der Gemeinde Althütte im baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis, hat nach 38-jähriger Dienstzeit seine Sorgen mit Asylbewerbern, die auch in Althütte untergebracht werden müssen und meint, daß die Sozialhilfeleistungen einfach zu großzügig sei.
"Ich habe nicht den Eindruck, daß die Asylantenflut zurückgeht.
Die Abgelehnten und Abgeschobenen kommen ja erneut wieder, versehen mit Erfahrung wie man bei uns schneller an´s Geld kommt.
Es soll mir einer weiß machen, daß er politisch verfolgt ist, wenn er schon nach kurzer Zeit die Heimat, wohlgemerkt, mit dem eigenen Auto, wieder besucht." [63.01]


Willi Söhner, SPD, Stadtrat

in Heilbronn, erschießt am 24.7.79 "zielgerichtet" einen 19jährigen, der mit seinem Freund im Gartenhaus Söhners übernachtet hatte. Dem Überlebenden drohte er, daß er ihn auch noch umbringen würde, "wenn wir allein wären", als dieser ihn um Hilfe für den Getroffenen bat.
Diese Hilfe lehnte er mit den Worten "in mein Auto kommt keiner!" ab.
Söhner wurde zu 7 Jahren Freiheitsstrafe wegen Totschlags verurteilt. [05.12]


Friedrich Soyka, SPD, Gemeinderat

in Nußloch, mußte eine Hausdurchsuchung über sich ergehen lassen, nachdem seine Ehefrau Gabriela Soyka nachts dabei ertappt wurde, wie sie Plakate der Republikaner zerstörte, u.a.
mit Hakenkreuzen beschmiert und abgerissen hatte.
Noch während die zum Ort des Geschehens herbeigerufene Polizei ermittelte, tauchte Soyka selbst mit dem Auto auf.
Seine Beteuerungen, von der Aktion seiner Frau nichts gewußt zu haben, halfen nichts.
Er mußte sowohl mit aufs Polizeirevier, als auch anschließend die Hausdurchsuchung über sich ergehen lassen, bei der abgerissene REP-Plakate gefunden wurden. Gegen Zahlung einer Geldbuße wurde das Verfahren gegen die Ehefrau schließlich eingestellt. [79.02]


Lothar Späth, CDU, Ministerpräsident

in Baden-Württemberg, ließ sich ungeniert von Freunden aus der Wirtschaft einen Lebensstil finanzieren, den er sich selbst mit seinen üblichen Einkünften nicht leisten konnte. [02.01]
[65.01]
Gegenüber Journalisten ließ er im Frühjahr 1990 seinen Unmut über Leute aus, die angeblich nicht bereit sein wollten, auf einen von zwei Mallorca-Urlauben zugunsten der Finanzierung der Wiedervereinigung zu verzichten.
Späth: "Dieses Scheißvolk ist nicht in der Lage, wegen der deutschen Einheit auf einen Urlaub zu verzichten." Späth´s dienstliche Flugreisen auf Kosten von Sponsoren während der 12 Jahre als Ministerpräsident werden auf rund fünf Millionen Mark geschätzt.
Die gesponserten Privatreisen auf eine halbe Million, genausoviel wie die "verdeckte Parteienfinanzierung". [94.01]
Bereits am 20.7.79 erklärt Späth zum Asylproblem, man müsse künftig Asylanten "lagermäßig" unterbringen und ihnen so die "Freude am Aufenthalt nehmen", denn die meisten Asylanten würden sich aus wirtschaftlichen und nicht aus politischen Gründen in der Bundesrepublik aufhalten: "Unsere deutsche Sozialhilfe entspricht in deren Heimatland oftmals dem Gehalt eines Staatssekretärs!" [05.04]
1986 zum selben Problem: "Ein ausufernder Mißbrauch des Asylrechts wird sich unweigerlich zu einem kaum kalkulierbaren gesellschaftspolitischen Sprengsatz entwickeln. Ausländerfeindlichkeit riskiert, wer dieser Gefahr tatenlos zusieht, und nicht derjenige, der ihr entschlossen vorzubeugen versucht." [15.06]
Den Grünen warf er vor, sie wollten im Grunde chaotische Zustände herbeiführen, die am Rechtsstaat nagten und vermieden eine eindeutige Distanz von Gewalt [34.04]
[49.01]
[50.01]


Freiherr von Mirbach Graf von Spee, CDU, Bürgermeister

von Korschenbroich (Nordrhein-Westfalen) tritt im Februar 1986 zurück, nachdem er in nichtöffentlicher Sitzung erklärt hatte, um den Stadtetat ausgleichen zu können, "müßten ein paar reiche Juden erschlagen werden." [08.01]


Karl-Heinz Spilker, CSU, MdB,

ehemals CSU-Schatzmeister.
Seine Anwaltskanzlei wurde von Bundesfinanzminister Theo Waigel beauftragt, vor einem Gericht in Tel Aviv 10 Millionen Mark aus dem KoKo-Imperium von Alexander Schalck-Golodkowski einzuklagen.
Diplomatisch brisant wurde die Angelegenheit, weil sich herausstellte, daß Spilker nicht nur, wie im Bundestagshandbuch nachzulesen, 1939 im Reichsarbeitsdienst und "anschließend bis 1945 Kriegsdienst" [37.01]
machte, sondern Obersturmführer in der "SS-Leibstandarte Adolf Hitler" bei der "Dienststelle Hinkel" war. Die Dienststelle war die Abteilung II A, das "Judenreferat" im Propagandaministerium Josef Goebbels.
Spilker bestreitet, diese Abteilung überhaupt gekannt zu haben.
Er habe sich mit "Aufgaben des Film- und Rundfunkwesens mit Schwerpunkt Musik" zur "Truppenbetreuung vornehmlich auch der verwundeten Soldaten" befaßt. [48.04]


Hans Spitzner, CSU, Staatssekretär

in Bayern, nimmt beim politischen Frühschoppen in Viechtach kein Blatt vor den Mund.
Den PDS-Vorsitzenden Gregor Gysi nennt er eine "alte Kommunistischen Schlammsau", den TV-Moderator Klaus Bednarz eine "norddeutsche Dreckschleuder".
Darüber hinaus warnt er vor "Rot-Grün", weil dies die Anerkennung von Schwulen-Ehen, die Legalisierung von Drogen und die Abschaffung der Bundeswehr bedeuten würde.
Zum Wahlrecht für Ausländer meint er: "Wenn einer will, daß der Bürgermeister von Viechtach künftig mit Vornamen Mustafa heißt, muß er nur die Roten und Grünen wählen".
Daß 'Die Republikaner' hochgekommen seien, habe mit dem Nichternstnehmen "berechtigter Ängste der Bürger" zu tun.
Man könne nicht die ganze Welt umarmen, für sein Volk aber nichts tun. [76.01]


Dieter Spöri, SPD, Wirtschaftsminister

in Baden-Württemberg, entschuldigte sich für eine "Freud´sche Fehlleistung", die ihm nach seiner Ansicht bei der Verleihung eines Künstlerpreises unterlaufen war.
Gemeint war "Komponisten".
Die "Heilbronner Stimme" kommentiert dazu, ein solche Fehlleistung sei kein harmloser Versprecher. "Sigmund Freud, der Tiefenpsychologe aus Wien, hatte als Fehlleistung doch gerade solche Versprecher definiert, die alles andere, als belanglos sind.
Versprecher, die sozusagen aus tiefster Seele kommen.
Sprich: Das falsche Wort verrät das, was sich der Sprecher nicht traut, zu sagen." [05.19]


Carl-Dieter Spranger, CSU, Bundesentwicklungshilfeminister,

warnte auf seiner Afrika-Reise Anfang 1994 vor dem "Netzwerk islamischer Fundamentalisten".
Er meinte, der Iran habe ein "schlimmes Regime, das die Menschen schandbar behandelt" und in Deutschland entstünden "besorgniserregend viele Koranschulen und Moscheen." Darauf wurde der Geschäftsführer der deutschen Botschaft in Teheran um eine Protestnote entgegenzunehmen in das iranische Außenministerium zitiert.
Der deutsche Diplomat verwies darauf, Spranger habe lediglich seine persönliche Meinung gesagt, es sei nicht die offizielle Linie Bonns. [68.07]


Alexander von Stahl, FDP, Generalbundesanwalt,

am 16.2.93 in München: "Auf einen Gewalttäter der Rechten kommen 3 der Linken." [24.33]
Am 4.11.94 tritt er als Mitunterzeichner eines Papiers "Berliner Positionen einer liberalen Erneuerung der FDP" auf. Darin wird festgestellt, daß die FDP als linksliberale Partei in Zukunft keine Chance mehr habe.
Deshalb müsse die FDP ihre Zukunft neu bestimmen.
Gefordert wird eine Kurskorrektur bei der Inneren Sicherheit, Rückbau des Staates, keine Technologiefeindlichkeit, die Behebung der Arbeitslosigkeit, Stärkung der repräsentativen Demokratie, Umbau des Bildungswesens.
Weiter wird ein "Europa der Vaterländer" unter Verzicht auf die Abschaffung der DM gefordert, denn: "Uns Deutschen ist es, anders als den Franzosen, in unserer Geschichte nicht gelungen, die Ideale von Demokratie und Nation miteinander in Einklang zu bringen.
Die Barbarei des Nationalsozialismus war auch eine Folge dieser Diskrepanz." Unter "Abschied von Ideologien" heißt es: "Es ist erschreckend, daß nach wie vor 57 Prozent der Menschen in den neuen Bundesländern glauben, der Sozialismus sei eine gute Idee, die nur schlecht ausgeführt worden sei.
In Westdeutschland hat die Linke anstelle des gescheiterten Marxismus neue ideologische Konzepte gesetzt, vor allem den Feminismus und Multikulturalismus." Weiter: "Die von den Grünen, PDS, sowie Teilen der SPD und auch der CDU propagierte Ideologie der multikulturellen Gesellschaft lehnen wir ab.
Sicherlich bringen viele der hier lebenden Ausländer auch eine Bereicherung unserer Kultur.
Aber auch die negativen Erscheinungen, wie z.B. die erschreckend hohe und weiterhin steigende Ausländerkriminalität dürfen nicht verdrängt und tabuisiert werden." Der Asylmißbrauch sei einzudämmen und die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft keinesfalls hilfreich, weswegen die FDP dem widersetzen solle. [67.01]
Am Abend vor dem Dreikönigstreffen 1995 der FDP in Stuttgart versammelte er rund 80 Anhänger um sich, nahm aber am FDP-Treffen selbst nicht teil: "Was soll ich da, erstens ist das nur ein Hochamt, und zweitens spricht Ignatz Bubis - der kann über nichts anderes reden als über Rechtsradikalismus." [10.05]


Erwin Stein, CSU, MdL

in Bayern, warnte vor einer "Balkanisierung unserer bayerischen Heimat" und hält Protestaktionen gegen Ausländerfeindlichkeit für "hysterische Ausländertümelei" und schädliche Selbstbezichtigungsaktionen". [25.02]


Julius Steiner, CDU, MdB.

Der ehemalige Landesgeschäftsführer, später Landesvorsitzende der Jungen Union und stellvertretende Landesvorsitzende in Baden-Württemberg, wurde im November 1972 nicht wieder in den Bundestag gewählt. Anfang 1973 bekannte er, bei der Abstimmung über den Mißtrauensantrag gegen den damaligen Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) für diesen gestimmt und dafür 50.000 DM erhalten zu haben.
Der eingesetzte Untersuchungsausschuß scheiterte an unentwirrbaren Widersprüchen.
Es stellte sich jedoch heraus, daß Steiner Doppelagent für bundesdeutsche und fremde Geheimdienste war. [70.01]
Bereits 1971 wurde der SPD-Abgeordnete Karl Wienand verdächtigt, ihn für sein Votum bestochen zu haben. [67.02]
[2.15]


Franz Steinkühler, SPD, IG-Metall-Chef,

stürzte am 25.5.1993, als er in Verdacht kam, Insider-Wissen für Spekulationen an der Börse benutzt zu haben, die ihm einen Gewinn von 64.000 DM erbrachten. [65.01]
Vermutet wurde, daß Steinkühler als Mitglied im Daimler-Aufsichtsrat früher als andere Kenntnis davon hatte, daß MAH-Aktien in Daimler-Aktien gewandelt werden sollen.
Er habe deshalb die MAH-Aktien rechtzeitig gekauft.
Verwunderlich war auch, woher Steinkühler fast 1 Million DM für den Kauf hatte. [20.4/66.01]


Wilhelm von Sternburg, SPD, Kommentator

beim Hessischen Rundfunk: "Medienpolitik ist Machtpolitik. Weil das so ist, ist der Kampf um parteipolitischen Einfluß auf die Medien von besonderer Heftigkeit, und er bewegt sich jenseits der Grenze, die Verfassung und Rundfunkgesetze vorgegeben haben." [24.09]


Josef Stock, CDU, Landesvorsitzender

in Niedersachsen, verkündete nach der Kommunalwahl in Niedersachsen, bei der die CDU das Flüchtlingsproblem unverhohlen vermarktet hatte: "Das Thema Asyl hat uns gut getan". [10.01]


Edmund Stoiber, CSU, Innenminister

in Bayern, hat lt.
Stern schon vor Jahren in "Stürmer"-Manier eine drohende "Durchmischung und Durchrassung des deutschen Volkes" beschworen und sich nun - man kennt ja diese geilen Neger! (Stern) - um die Sicherheit der deutschen Frau gesorgt: "Was soll ich den Leuten sagen, wenn in der Nähe eines Asylantenheims ein junges Mädchen vergewaltigt wird?" [10.01]
Darüber hinaus ist er der Meinung, "die Integrationskraft des deutschen Volkes" sei "erschöpft". [02.02]
Am 2.11.92 fordert Stoiber im bayerischen Regionalfernsehen die "bewußte Umgehung der Verfassung" für den Fall, daß die SPD sich weigere, einer Grundgesetzänderung im Asylrecht zuzustimmen.
Auf die Frage einer Boulevardzeitung befürwortete er einen "formellen Verfassungsbruch". [04.02]
Im Dezember 1992 meinte er, bei den Republikanern lägen Anhaltspunkte für eine übersteigerte nationalistische und Ausländerfeindliche Haltung vor, die auch Gewalt gegen Ausländer billige. [25.01]
Etwa ein Jahr zuvor erklärte er noch, der Verdacht, die Partei habe verfassungsfeindliche Zielsetzungen, sei unbegründet. [26.01]
In seiner eigenen Partei bemerkt er nicht, während er selbst auf dem Podium sitzt, daß sein CSU-MdB Gerhard Schue die Meinung vertritt, Deutschland sei der "Dorfdepp der Welt", und: wo die Autorität in "diesem Scheißstaat" bleibe.
Stoiber hörte auch nicht, daß ein anderer Delegierter das Grundgesetz als "Auslaufmodell aus dem Jahr 1949" bezeichnete. [25.02]
Weder als Innenminister noch als Nachfolger von Max Streibl als Ministerpräsident tritt er zurück, als sein Name in Verbindung zur Amigo-Affäre genannt wird. Er habe zwar auch auf Kosten anderer die Welt bereist, und für Urlaubsreisen gern die Angebote von Daimler-Benz, BMW und Audi angenommen, doch mit Amtsantritt als Ministerpräsident mit dieser Praxis gebrochen.
Im Falle der Zwick-Steueraffäre sei er als damaliger Leiter der Staatskanzlei nicht befaßt gewesen. Nicht bestritten hat Stoiber, daß er es war, der Zwick zum Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen hatte. [66.01]
Bereits 1982 vergleicht er die Grünen mit Nazis und weist mit großer Schärfe vor antidemokratischen Tendenzen bei Grünen und Alternativen hin.
Es sei unerträglich, daß die deutsche Öffentlichkeit nicht heftiger an den offenen Kampfansagen aus den Reihen der Grünen an die parlamentarische Demokratie Anstoß nehme. Ausdrücklich zog er einen "brutalen Vergleich" zur Achtlosigkeit der Zeitgenossen Adolf Hitlers gegen die offene Kampfansage gegen die Republik in dessen Buch "Mein Kampf". [79.01]
Als Peter Welnhofer, CSU -MdL in Bayern, zusammen mit zwei CSU-Stadträten die Pauschalkritik am "Moloch Israel" ebenso unwidersprochen hinnahm wie die Einstufung des Moskauer Rechtsextremisten Vladimir Schirinowski als "Ehrenmann" und damit für einen beispiellosen Eklat sorgte, nahm Stoiber diesen noch in Schutz.
Bei einer Veranstaltung der Christlich-Sozialen Arbeitnehmerunion (CSA) hatte ein Diskussionsredner als Ursache der deutschen Rezession die Zahlungen an andere Länder angeführt und dabei ausgesagt: "Der Moloch Israel schröpft uns immer weiter" und "die Amerikaner, die soviel Klimazonen haben, wo die Neger sich viel wohler fühlen würden, haben viel weniger aufgenommen." Weiter meinte dieser, Schirinowski sei ein "Ehrenmann und der einzig dankbare Ausländer", weil er als Gegenleistung für die deutschen Zahlungen die Rückgabe Ostpreußens angeboten habe.
Welnhofer räumte ein, daß er bei den Angriffen auf Ausländer und Israel "aus Versehen mitgeklatscht" haben könnte. Die Kritik am "Moloch Israel" sei im übrigen in Anbetracht der Höhe der Zahlungen durchaus bedenkenswert, da nach Welnhofers Auffassung die Juden an solchen Vorfällen nicht ganz unschuldig seien.
So habe der verstorbene ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, "oft Öl ins Feuer gegossen." [76.02]
Stoiber dazu: "Aus der langjährigen Kenntnis seiner Person ist es völlig ausgeschlossen, daß Peter Welnhofer bei solchen Äußerungen bewußt klatscht." Gleichzeitig weist Stoiber Ansichten zurück, daß das Grundsatzprogramm der CSU mit seinen Schwerpunktaussagen zur "multikulturellen Gesellschaft" für solche Auswüchse verantwortlich sei.
Stoiber: "Die Bevölkerung wird doch davon berührt, daß in Deutschland jedes Jahr 750.000 Menschen integriert werden sollen." Dieses Problem sei nicht dadurch zu lösen, "indem man es totschweigt." Die Republikaner nahmen den Vorgang zum Anlaß, Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) in einer Erklärung als Retourkutsche auf dessen Ankündigung, Die Republikaner intensiv überwachen zu lassen, aufzufordern, die CSU mit nachrichtendienstlichen Mitteln überwachen zu lassen: "Offensichtlich antisemitische Äußerungen eines CSU-Parlamentariers beweisen eher, daß ein Anhaltspunkt mehr gegeben ist, die CSU mit nachrichtendienstlichen Mitteln überwachen zu müssen." [76.03]


Manfred Stolpe, SPD, Ministerpräsident

von Brandenburg lasten Vorwürfe an, Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi mit Decknamen "Sekretär" gewesen zu sein.
Zahlreiche Widersprüche konnten den Verdacht gegen den ehemaligen Kirchenjuristen der evangelischen Kirche in der DDR bisher nicht ausräumen. [02.04]
Stolpe bestreitet vehement, Stasi-Mitarbeiter unter dem Decknamen "Sekretär" gewesen zu sein.
Ungeklärt bleibt auch, von wem er sich 1978 die Verdienstmedaille der DDR geben ließ.
Trotz immer wieder auftauchenden neuen ihn belastenden Stasi-Papieren bleibt Stolpe im Amt. [66.01]
1991 schuf er ein Gesetz, das den Religionsunterricht in den Schulen Brandenburgs verbietet.
Er selbst war als "Jurist im Kirchendienst" Oberkonsistorialpräsident. [24.07]


Gerhard Stoltenberg, CDU, Bundesverteidigungsminister,

mußte am 31.3.1992 zurücktreten.
Deutsche Panzer wurden illegal in die Türkei geliefert, obwohl der Bundestag 25 Millionen DM dafür wegen den türkischen Angriffe auf die Kurden gesperrt hatte.
Sein Versuch, die Verantwortung auf andere abzuwälzen, schlug fehl. [66.01]


Franz Josef Strauß, CSU, Bundesverteidigungsminister, Ministerpräsident

in Bayern, war während seiner schillernden politischen Laufbahn inmitten zahlreicher Skandale und Affären: Hauptstadt-Affäre, Bayerische Spielbanken-Affäre, FIBAG-Skandal, Onkel-Aloys-Affäre, HS-30-Skandal, Spiegel-Affäre, Starfighter-Beschaffungs-Skandal, New-Yorker-Dirnen-Affäre.
1937 Mitglied des NSKK und NSDStB, 1945 Mitglied des Spruchausschusses , der über die politische Vergangenheit ehemaliger NSDAP-Mitglieder zu urteilen hatte. [70.01]
1962 mußte er während der Spiegel-Affäre als Bundesverteidigungsminister zurücktreten.
Der Spiegel berichtete im Oktober 1962 über das Nato-Manöver "Fallex 62", was nach Ansicht von Strauß top secret war.
Er ließ einen Redakteur des Spiegel in Spanien festnehmen und hatte darüber den Bundestag belogen. [65.01]
Am 2.6.63 erklärte er in Israel zum Thema Pressefreiheit: "Nicht ein einziges Mal hatte ich mit der ernstzunehmenden Presse irgendwelche Probleme - nur mit dem Spiegel.
Sie sind die Gestapo unserer Tage..." [01.01]
Journalisten seien "Ratten und Schmeißfliegen. [65.01]
Deutliche Kritik übte Strauß immer wieder an CDU-Politikern, wie Heiner Geißler: "Heiner Geißler ist der Totengräber der CDU.
Für das schlechte Abschneiden der CDU ist nur einer verantwortlich, dieser Jesuitenpater, dieser Geißler.
Er und seine Anhänger in der CDU merken gar nicht, daß sie fortwährend mit ihren Thesen unsere Stammwähler vor den Kopf stoßen.
Lehnt die CSU zum Beispiel eindeutig die Begnadigung von Terroristen ab, wie das die eindeutige Mehrheit unserer Wähler ja auch tut, kommt gleich der Geißler und kritisiert die CSU.
Er glaubt wohl, er könne mit unseren Wählern umspringen, wie er will.
Der glaubt, daß die gar keine andere Wahl haben als uns.
Aber rechts von der Union darf kein Vakuum entstehen." Über Arbeitsminister Norbert Blüm: "Statt sich anderswo um die Menschenrechte zu kümmern und nach Chile oder Südafrika zu fahren, soll er erst mal zu Hause seine Hausaufgaben machen.
Gegen Blüm habe ich schwerste Bedenken.
Helmut Kohl hat ihn nur geholt, weil er glaubte, mit Blüm Stimmen von der Gewerkschaft zu kriegen.
Aber das treibt unsere Stammwähler nur ins andere Lager.
Der Schönhuber reibt sich da doch die Hände.
Aber Helmut Kohl glaubt mir ja nicht.
Der glaubt den Falschen." Über Lothar Späth, Ministerpräsident in Baden-Württemberg: "Lothar Späth hat mich schon oft enttäuscht.
Er redet viel und hält wenig.
Auf ihn kann man sich nicht verlassen.
Ein Mann, auf den man sich nicht verlassen kann, hat auch nicht die Fähigkeit zum Bundeskanzler." [10.02]
Strauß trug auch kräftig seinen Teil zur Stigmatisierung der Republikaner bei, indem er, gemäß seinem Motto "rechts von der CSU darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben", nationale Wähler täuschte.
Bereits 1970 erklärte er: "Man muß sich der nationalen Kräfte bedienen, auch wenn sie noch so reaktionär sind.
So hat es auch de Gaulle gemacht.
Hinterher ist es immer möglich, sie elegant abzuservieren.
Denn mit Hilfstruppen darf man nicht zimperlich sein." [02.26]
[15.07]
Über die Waffen-SS meinte er: "Wie ich persönlich über die Leistungen der in der Front eingesetzten Verbände der Waffen-SS denke, wird ihnen bekannt sein.
Sie sind selbstverständlich in meine Hochachtung vor dem deutschen Soldaten des letzten Weltkrieges einbezogen..." [15.10]


Max Streibl, CSU, Ministerpräsident

in Bayern, erhielt vom SPD-MdB Albrecht Müller eine Strafanzeige wegen "Volksverhetzung".
Im Zusammenhang mit Scheinasylanten benutzte Streibl den Begriff "Wirtschafts-Schmarotzer". [24.20]
Am 26.5.1993 trat er zurück, nachdem bekannt wurde, daß er mehrmals auf Kosten des Unternehmers Grob (Amigo-Affäre) in Urlaub gefahren war. [65.01]
Bereits 1990 spendete die Firma Grob über 100.000 DM an die CSU.
Grob war Hersteller des Höhenforschungsflugzeugs Strato 2c, das vom Bund finanziert werden sollte.
Bereits 1986 bestellte die Bundesluftwaffe bei der Firma das Aufklärungsflugzeug Projekt Lapas.
1992 versuchte das Verteidigungsministerium, Lapas erneut durchzusetzen, obwohl lt.
Bundesmarine technisch bereits überholt. Bedenkenlos nahm er auch 300.000 DM als Testamentsvollstrecker für die Hinterlassenschaft der Inhaber des Baur-Versandes.
Die zunächst überlebende Witwe hatte vergeblich versucht, die Summe auf 60.000 DM zu begrenzen.
Streibl erklärte, einen Teil der Summe für soziale Zwecke gespendet zu haben.
Im April 1994 wird bekannt, daß Streibl die Steuerschuld Zwicks von 71 Millionen DM zugunsten einer Zahlung von 10 Millionen DM niedergeschlagen hatte.
1988 erhielt der Sohn Zwicks u.a. von der halbstaatlichen bayrischen Landesbank einen Kredit in Höhe von 150 Millionen DM.
Streibl selbst erhielt das Protokoll der Kreditausschußsitzung, an der drei seiner Spitzenbeamten teilnahmen. [66.01]
Aufsehen erregt im deutschen Blätterwald ein Treffen Streibls mit Franz Schönhuber im Februar 1994. Dabei soll sich Streibl über seinen Nachfolger Edmund Stoiber bitterlich beschwert haben, Stoiber habe ihn verraten.
Günter Müller (CSU) regt das Treffen besonders auf: "Eine Partei vom Verfassungsschutz beobachten lassen, sich aber gleichzeitig Teile ihres Programms wie ´Überfremdung´ zu eigen zu machen und REP-Vertreter nach Hause einzuladen, sieht sehr nach Angst vor Konkurrenz aus.
Ich bin dafür, sich mit den Republikanern politisch auseinanderzusetzen.
Die Frage ist allerdings, ob das auf dem heimischen Sofa geschehen muß." [78.02]
[54.04]
Indes begrüßte Max Streibl in seiner Eigenschaft als bayrischer Ministerpräsident Franz Schönhuber und seine Gattin bereits Anfang 1992 beim Staatsempfang der bayrischen Landesregierung. [15.12]


Heinrich Basilius Streithofen, CDU, Pater:

Die Osnabrücker Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Bonner CDU-Intimus und Heiner Geißler-Freund wegen Volksverhetzung.
Vor Gästen der Volksbank Meppen bezeichnete der Pater Polen und Juden als "die größten Ausbeuter des deutschen Steuerzahlers". [02.05]
Auf diese Aussage angesprochen, behauptete er zuerst, es sei "aus dem Zusammenhang gerissen worden".
Weiter meinte er, es müsse "einmal Schluß sein mit der Vergangenheitsbewältigung" und stellte dann klar: "In diesem Zusammenhang stehe ich zu meiner Äußerung, daß die Juden die deutschen Steuerzahler ausbeuten." [101.01]
Bereits 1990 meinte er: "Die Bundesrepublik läuft auf dramatische Weise über von Asylanten...Für die christlichen Kirchen ist es leicht, rigorose Forderungen aufzustellen.
Kein Pfarrer braucht sich einer Wahl zu stellen.
Vielleicht sollten die Behörden einmal Asylbewerber auch in katholischen und evangelischen Pfarrhäusern und Klöstern unterbringen." [24.15]
Gegenüber der "QUICK" verriet er als besonders christlicher Experte in Sexualfragen: "Wenn im 19.Jahrhundert die Preußen ins Manöver in Schlesien machten, dann wurden die geschlechtsreifen Töchter nach Berlin geschickt, damit sie nicht von den preußischen Junkern gevögelt wurden.
Man kann die Moral einer Gesellschaft nicht nur am Sexualverhalten messen." [15.04]
Streithofen macht sich aber auch Gedanken um die Zukunft seiner CDU. In seinem Buch "Ist die CDU noch zu retten?" schreibt er u.a.
zum Verhältnis der CDU zu den Republikanern und Grünen: "Die plakativen Auseinandersetzungen mit den Grünen...und die Verteufelung der Republikaner sind falsch.
Besser würde die CDU darüber nachdenken, warum die Wähler Die Republikaner wählen.
Könnte es nicht mit den linken Allüren bestimmter "Parteifreunde" zusammenhängen? Vielleicht auch mit Frau Süßmuth?" Er weiß auch: "Bei den Grünen und Republikanern sind auch viele Querulanten und Besserwisser, die in der CDU, CSU oder SPD gescheitert sind." Er stellt fest: "Am Programm liegt viel, aber die Wähler schauen auf die Personen. Parteiprogramme werden nur von Fachidioten gelesen." Und: "Ein Spitzenkandidat braucht nicht so telegen zu sein, wie die Dressmen auf der Kölner Herrenmodemesse", "Quereinsteiger denken oft zu unpolitisch", "Besonders die aufstrebenden jungen Talente in der Jungen Union , die ja so etwas wie ein Windkanal zur Erprobung politischer Aalglätte ist, tun sich da besonders hervor", "Die Junge Union ist mit der Aufgabe, die Jugend anzusprechen und deren Interessen an die Partei heranzutragen, überfordert", "Die Probleme der Jugend sind der JU fremd".
Mit dem damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker geht er hart ins Gericht: "Richard von Weizsäcker scheint vergessen zu haben, daß er durch die Förderung von Helmut Kohl die Chance bekam, als Seiteneinsteiger ein Bundestagsmandat in Rheinland-Pfalz zu erhalten." [91.01]
Erst rund zwei Jahre nach seiner Äußerung, Juden und Polen seien "die größten Ausbeuter", entschuldigt er sich beim Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis: "Es tut mir leid, Ihnen und der jüdischen Gemeinschaft Anlaß gegeben zu haben, an meiner Sympathie und Solidarität mit dem jüdischen Volk zu zweifeln." [68.06]


Hans-Christian Ströbele, Grüne, MdB,

wurde am 24.3.82 wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
Der Anwalt hatte Rundbriefe der RAF verfaßt und einsitzenden Banden-Mitglieder zugeleitet. [34.02]


Rita Süßmuth, CDU, Bundestagspräsidentin,

verhalf sich selbst zum Spitznamen "Dienstwagen-Rita", weil sie ihren offenbar unterbezahlten Ehemann, den Geschichtsprofessor Hans Süßmuth großzügig mit ihrem Dienstwagen in die Arbeit fahren ließ.
Ebenso großzügig ließ sich dieser zwei bis dreimal monatlich zwischen 200 und 300 Mark für Tankfüllungen aus der Staatskasse erstatten.
Durch die gleichzeitigen Turbulenzen um den Golfkrieg gingen andere Vorwürfe an die Dame etwas unter: Auch Töchterchen Claudia Süßmuth soll zwischen dem Elternhaus in Neuss und dem Studienort St.Gallen mit dem Dienstwagen fast wöchentlich hin- und hergefahren sein.
Ehemann Hans soll sich seine Vorträge vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages haben schreiben lassen, nebenher betreibe er eine PR-Agentur, für die seine Frau Spenden aufzutreiben versuchte. Obendrein soll sie als Familienministerin ihrem lieben Gatten einen Forschungsauftrag in Höhe von 300.000 Mark zugeschanzt haben, was natürlich empört zurückgewiesen wurde. [02.07]
Im Bundestag akzeptiert sie die Begriffe "Lesben" und "Schwule" auf Betreiben der Berlinerin Christina Schenk (Grüne/Bündnis 90]
[24.07]
und möchte "homosexuellen Lebensgemeinschaften" gleiche Vorteile, wie Familien gewähren. [24.08]
"Zu den brillantesten Windsurferin des Zeitgeistes" zu zähen, bescheinigte ihr der niedersächsischen CDU-Landesgruppen-Chef Hedrich, während in der Frauen-CDU immer mehr der Wunsch nach einer Trennung von ihr als Vorsitzende zum Ausdruck kommt. [24.31]
Am 3. Oktober 1994 wirbt Rita Süßmuth schließlich in der Suleimanlya Camii in Köln um demokratische Stimmen für die CDU. [68.07]

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Stand der Seite: 03. Januar 2002