Die Spitze des Eisbergs

Teil II Personenteil P


Fridhart Pascher, SPD, Bürgermeister

von Bad Urach: "Weil wir Bürgermeister doch nur dazu da sind, Asylanten unterzubringen...werden wir demnächst ausflippen und mit Handgranaten im Rucksack nach Stuttgart ziehen". [10.01]


Hartmut Perschau, CDU, Innenminister

von Sachsen-Anhalt, trat 1993 zurück.
Mit dubiosen Angaben bei der Berechnung der Ministergehälter wollte er sich ein höheres Gehalt erschleichen und fiel durch besondere "Großkotzigkeit" (Spiegel) auf. [02.14]
Mit von der Partie waren Werner Münch (CDU), Ministerpräsident, Werner Schreiber (CDU), Sozialminister, Horst Rehberger (FDP), Wirtschaftsminister.
Im Einzelnen wurde zuviel gezahlt: Münch 290.000 DM, Schreiber 245.000 DM, Rehberger 200.000 DM, Perschau 165.000 DM, also insgesamt 900.000 DM.
Alle traten zurück. [66.01]


Lore-Maria Perschel-Gutzeit, SPD, Justizsenatorin

in Berlin, mußte in einem Zwischenbericht an den Senat einräumen, daß fast alle 66 Verfahren bei der Berliner Staatsanwaltschaft, die 1993 und 1994 wegen angeblicher Übergriffe von Polizeibeamten gegen Vietnamesen eingestellt werden mußten.
In einem von 2 Fällen, in denen Anklage erhoben wurde, endete das Verfahren inzwischen mit Freispruch.
Anzeige erstatteten in der Regel nicht die mutmaßlichen Opfer, sondern Vereinigungen wie SOS Rassismus oder Reistrommel. [68.01]


Rüdiger Peukert, CDU, MdL,

erhält am 17.Februar 1988 einen Strafbefehl über 10.500 DM. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft soll der Bürgermeister von Eppingen zwischen 1984 und 1987 bei häufigen Besuchen in dem berüchtigten Bensheimer Bordell namens "Lido-Bar" Haschisch-Zigaretten gekauft und zusammen mit Animierdamen geraucht haben. [03.02]


Heide Pfarr, SPD, Frauenministerin

in Hessen, rechnete 53.000 DM für die Renovierung ihrer Wohnung auf Staatskosten ab.
Wegen "mangelnder Sensibilität" trat sie am 13.5.1993 zurück. [31.04]
Interessant am Rande: Die Amtswohnungsentschädigung betrug 1.200 DM pro Monat, die Miete aber lediglich 600 DM. [66.01]


Friedbert Pflüger, CDU, MdB

und langjähriger Mitarbeiter von Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker, nimmt gegen eine Bewegung "Konservative Revolution" Stellung.
Bereits Ende der zwanziger Jahre seien unter diesem Begriff so unterschiedliche Geister wie Arthur Moeller van den Bruck, Ernst Jünger, Oswald Spengler und Carl Schmitt gegen "Liberale Demokratie und westliche Zivilisation" zu Felde gezogen.
Pflüger will "den Begriff des Konservativen gegen diese Leute in Schutz nehmen".
Mit "diesen Leute" meint er beispielsweise den Historiker Ernst Nolte, der den Massenmord an den Juden als eine Reaktion Hitlers auf die russische Revolution verharmlosen möchte.
Das sei der Publizist Rainer Zitelmann, der als Herausgeber einer Aufsatzsammlung die Westbindung der Bundesrepublik in Frage stellt und das sei der Soziologe Erwin K.
Scheuch, der deutliche Kritik an der Selbstbedienungsmentalität der Parteien geäußert hat.
Zwar glaube Pflüger, "daß es notwendig war, das Grundrecht auf Asyl einzuschränken.
Die Art und Weise aber, wie wir die Debatte geführt haben, war zum Teil beschämend." Ein "strategischer Fehler" der CDU sei es im Jahr 1993 gewesen, die politischen Thesen der REP aufzugreifen.
Mittlerweile habe sich die politische Lage beruhigt.
Dennoch müsse man gegenüber dem rechten Rand eine scharfe Grenze ziehen, nach dem politischen Niedergang der REP eben auf intellektuellem Gebiet. [05.22]


Pforzheimer Zeitung, parteilos,

veröffentlicht ein Flugblatt mit einem "Gedicht" unter der Überschrift "Der Asylbetrüger in Deutschland, geliebt von der CDU bis zur FDP und ganz besonders von der SPD und den Grünen, verhalten vom deutschen Steuerzahler, der den Betrug auch noch finanzieren muß!" Weiter: "Und so sieht´s aus: Herr Asylbetrüger, na wie geht´s? Oh ganz gut, bring Deutschen Aids....." Das "Gedicht" endet: "...Ist Deutschland pleite, fahr ich heim, und sag, leb wohl, Du Nazi-Schwein." Als Grund für den Abdruck nennt das Blatt u.a.: "...Einige wenige, die Toleranz stets nur von anderen fordern, werden die Zeitung abbestellen.
Sie werden uns - wie jener notorisch linksgestrickte und in der Humanitätsvortäuschung besonders qualifizierte Schulmeister - ein ´republikanisches Kampfblatt´ nennen...Sachlage ist derzeit: Dieses Volk hat das unsägliche, mittlerweile schon allzu vielen Peinlichkeiten begleitete Taktieren der Parteien, das unglaubwürdige Argumentieren der Politiker und das den gesunden Menschenverstand verletzende Talkshow-Gesabbere zur Asylproblematik gründlich satt!...Die Spielregeln des Zusammenlebens in diesem Land bestimmen wir!...All jenen, die meinen, in unserer sozialen Hängematte sei noch Platz genug...ist aus Gründen der schieren Glaubwürdigkeit zu empfehlen: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran! Teilen Sie Einkommen und Wohnraum mit jenen, die Ihrer Hilfe offenbar bedürfen! Bleibt zu hoffen, daß Sie dabei nur gute Erfahrungen machen..." [72.01]


Dr. Pirkl, CSU, Staatsminister

in Bayern, erklärt am 25.3.1981 vor dem bayrischen Landtag: "Die mit der Ausländerproblematik verbundenen humanitären, infrastrukturellen, sozialen, gesellschaftlichen und politischen Belastungen sind inzwischen so schwerwiegend, daß niemand mehr leichtfertig einer weiteren Zunahme der Ausländerzahlen das Wort reden darf, niemand mehr die weitere Umgebung des Anwerbestopps durch eine ungeahnte Flut von zum Teil sehr problematischen Scheinasylanten dulden kann." [61.01]

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Stand der Seite: 03. Januar 2002