Teil II Personenteil O
Günther Oettinger, CDU, Fraktionsvorsitzender
im
Landtag von Baden-Württemberg, sorgte 1988 als
Vorsitzender der Jungen Union für Aufsehen, als diese
zum Sturz des Bundeskanzlers aufrief.
Der CDU-Nachwuchs
befand damals: "Eine Sicherung der Regierungsfähigkeit
über 1990 hinaus kann nur noch ohne Helmut Kohl
erfolgen. [17.11]
Daß gegen den Wirt seines
Lieblingslokals "Da Mario", Mario Lavorato, ein
Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des
Rauschgiftschmuggels eröffnet wurde, erfuhr der
Stammgast Oettinger von Justizminister Thomas Schäuble
(CDU) ebenso, wie daß dessen Telefon abgehört wurde.
Nach Auffassung verschiedener Parlamentarier wurde mit
der Weitergabe von Informationen das Dienstgeheimnis
verletzt, bzw. "in jedem Fall" der "Tatbestand des
Geheimnisverrats" erfüllt.
Brisant wird die
Angelegenheit, die zur Einsetzung eines
Untersuchungsausschusses führte, dadurch, daß Lavorato
auch als Lieferant bei festlichen Anlässen der CDU in
Erscheinung trat. [03.15]
Lavorato wurde im Februar 1995
zunächst wegen Steuerhinterziehung zu 21 Monaten
Freiheitsstrafe zur Bewährung und 250 000 Mark Geldbuße
verurteilt. [05.28]
Cem Özdemir, Grüne, MdB
aus
Ludwigsburg, fordert für die Schulen ein übergreifendes
Lehrfach "Lebensgestaltung-Ethik-Religion".
Nachdem in Nordrhein-Westfalen in den Klassen 5 bis 7 der
allgemeinbildenden Schulen der islamische
Religionsunterricht angeboten werden soll und der
ablehnenden Haltung der baden-württembergischen
Kultusministerin Schultz-Hector, erklärt Özdemir: "In
Nordrhein-Westfalen hat man erkannt, daß der Islam als
die nach dem Christentum zweitgrößte
Religionsgemeinschaft in Deutschland nicht länger aus
dem öffentlichen Leben ausgegrenzt werden darf.
Die
Ignoranz der baden-württembergischen Kultusministerin
ist dagegen gefährlich." [49.05]
Bernd Otto, DGB, co-op-Vorstandschef,
mußte
1988 fristlos entlassen werden, weil er mit
Managerkollegen versucht hatte, sich das co-op-Vermögen
anzueignen.
Er wurde 1994 zu einer Haftstrafe verurteilt.
[65.01]
