Die Spitze des Eisbergs

Teil II Personenteil IundJ


IG Metall, Bezirksleitung Stuttgart,

hat keine Abgrenzungsprobleme mit dem Linksextremen Gregor Gysi, PDS, während sie gleichzeitig gegen den Bundesparteitag der Republikaner in Rastatt agitiert. Gysi besuchte die IG-Metall-Bezirksleitung in Stuttgart, interessierte sich für Streik und Aussperrung und versprach eine Initiative der PDS in Bonn gegen die Aussperrung.
Anschließend spricht Gysi mit Betriebsräten und der Geschäftsleitung von Daimler-Benz, an deren Spitze Edzar Reuter (SPD) steht. [47.01]


Günther Jansen, SPD, Sozialminister

in Schleswig-Holstein, hatte angeblich 40.000 DM in einer Schublade gespart, und diese dem Ex-Referenten von Ministerpräsident Uwe Barschel, Reiner Pfeiffer, zugespielt. [65.01]
Er trat am 23.3.1993 zurück. [66.01]


Philipp Jenninger, CDU, Bundestagspräsident,

stolperte über eine Rede anläßlich des 50.Jahrestags der sog. "Reichskristallnacht".
Darin beschrieb er das "Faszinosum Hitler", "Die Rolle der Juden", "Verschwörung der Juden". Antisemitismus habe es in Deutschland, wie in anderen Ländern auch, lange vor Hitler gegeben.
Jenninger: "Für die Deutschen, die die Weimarer Republik überwiegend als eine Abfolge außenpolitischer Demütigungen empfunden hatten, mußte dies alles wie ein Wunder erscheinen.
Und nicht genug damit: aus Massenarbeitslosigkeit war Vollbeschäftigung, aus Massenelend so etwas wie Wohlstand für breitere Schichten geworden.
Statt Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit herrschten Optimismus und Selbstvertrauen.
Machte nicht Hitler wahr, was Wilhelm II.
nur versprochen hatte, nämlich die Deutschen herrlichen Zeiten entgegenzuführen? War er nicht wirklich von der Vorsehung auserwählt, ein Führer, wie er einem Volk nur einmal in tausend Jahren geschenkt wird?" [22.01]
Bis 1994 Botschafter in Wien, wechselte er als erster Katholik als Botschafter in den Vatikan. [24.34]


Otto John, Präsident

des Bundesamtes für Verfassungsschutz, nachdem er am 23.7.1954 nach Ostberlin übergewechselt war: Das Klima der Bundesrepublik sei "auf das Wiederaufleben des Nationalsozialismus und Militarismus gestimmt", Adenauer "knüpft an die Hitlersche Außenpolitik an." [01.01]


Nikolaus Jung, CDU, Bürgermeister

in Lebach (Saarland): "Die Stadt wird nicht zulassen, daß in Lebach die Zigeuner tanzen." [10.01]


Jungsozialisten, Mecklenburg-Vorpommern.

Rudi Geil, CDU, Innenminister in Mecklenburg-Vorpommern, läßt durch den Verfassungsschutz den Landesvorstand der SPD-Nachwuchsorganisation JUSO observieren.
Seit deren Vorstandswahlen im Dezember 1994 sitzen auf 4 von 7 Führungsposten Mitglieder der Sozialistischen Alternative VORAN.
Der Verfassungsschutz stuft diese rd. 600 Mitglieder zählende antifaschistische Organisation als trotzkistisch ein. [31.03]


Junge Union, Berlin,

gibt eine Presse-Erklärung mit der provozierenden Überschrift: "Kein Juden-Denkmal am Potsdamer Platz" in Umlauf.
Darin spricht sie sich mit rüden Worten gegen den Bau eines 15 Millionen Mark teuren Holocaust-Mahnmals in der deutschen Hauptstadt aus und möchte stattdessen lieber eine Schule errichtet sehen oder mehrere Berliner Jugendfreizeitheime renoviert haben.
In der vom Berliner JU-Sprecher Thorsten Dorn verfaßten Pressemitteilung wird dem Berliner Senat vorgeworfen, ausgerechnet in der neuen Mitte der Stadt ein "überflüssiges Mahnmal" errichten zu wollen. Für eine derart exponierte Stelle müsse eigentlich eine sinnvollere Nutzung als ein "Juden-Denkmal" gefunden werden.
Heiner Kausch, der Berliner JU-Landesvorsitzende glaubt, im Zusammenhang mit der geplanten Gedenkstätte vor weiteren "Betroffenheits-Ritualen" warnen zu müssen.
Der ehemalige JU-Bundessprecher, Holger Doetsch, forderte die Berliner CDU-Spitze auf, den eigenen Nachwuchs zur Raison zu bringen: "Wie lange will man noch zusehen, daß sich dort rechtsextreme Tendenzen breitmachen." Die Berliner CDU schweigt zunächst ebenso, wie Eberhard Diepgen, CDU-Bürgermeister und Landesvorsitzender, der bis dahin in keiner Weise auf die Pressemitteilung der Berliner Jungen Union reagiert hat. [05.31]
Erst mit Verzögerung reagieren CDU und SPD "mit großer Besorgnis" und "Entsetzen" auf die Pressemitteilung der JU Berlin. [68.01]
[08.03]


Junge Union, Deutschland:

der CDU-Jugendverband beantragte bei der Mutterpartei, daß auch Nichtdeutsche Mitglied bei der CDU werden können. Alle, die bereit wären, die Ziele der CDU zu fördern und das 16. Lebensjahr vollendet habe, solle aufgenommen werden können, auch wenn er erst ein Jahr "im Geltungsbereich des Grundgesetzes" wohne. [25.04]


Junge Union, Ditzingen,

meint "zur Ausländer- und Asylantenpolitik:...Grenzrichter an der Grenze einrichten...Bundesrepublik darf niemals Einwanderungsland werden...Asylantenzustrom muß endlich gestoppt werden...Wirtschaftsasylanten haben sofort unser Land zu verlassen...wir warnen davor, den Folgegenerationen bzw. jungen Generationen immer wieder unter dem Hinweis auf die Nazis Sonderverpflichtungen aufzuerlegen (Kriegsfolgeargumente etc.)...das eigene Volk geht erst einmal vor, Deutschland den Deutschen...man kann doch nicht vor einer Zeitbombe fliehen, sondern es muß endlich gehandelt werden..." [06.01]


Junge Union, Köln,

möchte innerhalb der CDU-Jugendorganisation eine Schwulengruppe gründen.
Man wolle "in die Junge Union" hineintragen, daß es Homosexuelle in der Partei gebe, so der JU-Sprecher Holger Doetsch. [21.01]


Junge Union, Leingarten,

wirft dem Ortsverein der Mutterpartei CDU Wahlbetrug vor, nachdem Mitglieder der JU zur Nominierungsversammlung für die Gemeinderatswahl 1989 nicht eingeladen wurden. Letztlich wurde die JU "bei Essen und Wein in einer Besenwirtschaft" von der Kreis-CDU, ganz im Sinne derer Demokratieverständnis, noch "überrollt", wobei sie vom CDU-Oberbürgermeister von Heilbronn mit "diese Kinder" bezeichnet werden.
Das Landratsamt sieht keinen Grund, wegen Wahlbetrugs zu ermitteln. [05.03]


Gustav Just, SPD, Landtagsabgeordneter

in Brandenburg, trat von allen Ämtern zurück, nachdem bekannt wurde, daß er 1941 zusammen mit 5 Wehrmachtssoldaten an der Erschießung von sechs ungarischen Juden beteiligt war. [66.01]

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Stand der Seite: 03. Januar 2002