Teil II Personenteil F
Friedhelm
Farthmann, SPD, Minister
in
Nordrhein-Westfalen, zur Lösung der Asylfrage: "Kurzen
Prozeß, an Kopf und Kragen packen und raus damit!"
[02.01] [24.20] Später bekräftigt er: "Ich wünsche
erstens keine multikulturelle Gesellschaft, weil die nur
zu gesellschaftlichen Disharmonien, zu Egoismus bis hin
zu Gruppenhaß führt. Wir erleben dieses Phänomen
überall in der Welt, wo multikulturelle Gesellschaften
zu beobachten sind. Da lernen Menschen nicht mehr
Toleranz, sondern sie schließen sich zu Gruppen
zusammen, die sich bekämpfen." [29.01]
Hans
Filbinger, CDU, Ministerpräsident,
fällte
in den letzten Kriegstagen als Marinerichter noch
Todesurteile gegen Soldaten. [01.01] Im August 1978 gab
er - auch wegen Kritik aus den Reihen der CDU - seinen
Rücktritt vom Amt des Ministerpräsidenten bekannt.
[36.02]
Joschka
Fischer, Grüne, Minister
in
Hessen, Sproß einer ungarndeutschen Metzgersfamilie
[68.01] , reiste zum Bremer Bürgerschaftswahlkampf mit
seinem schweren Dienstwagen an, um dort vor kirchlichem
Publikum gegen die "schwarze Messe der automobilen
Gesellschaft", den "Tanz um das blecherne
Kalb" zu wettern und die massive Erhöhung der
Mineralölsteuer zu fordern. [24.12] 1983 erklärt er, er
habe sich sein erstes politisches Strafverfahren wegen
seiner Opposition zum Vietnam-Krieg eingehandelt,
"sieben Wochen ohne Bewährung wegen Widerstands gegen
die Staatsgewalt und Verletzung der Bannmeile".
[37.01] 1968 bis 1975 war er Mitglied der militanten
Gruppe "Revolutionärer Kampf (RK)", gehörte
zu den Organisatoren der Hausbesetzer-Krawalle in
Frankfurt. [18.02] 1983 alleiniger Gesellschafter der
Firma "Karl-Marx-Buchhandlung GmbH" in
Frankfurt. [38.01] 1984 führten ihn Saaldiener des
Deutschen Bundestags ab, als er sich über den
amtierenden Bundestagsvizepräsidenten Richard Stücklen
unflätig ausließ: "Mit Verlaub, Herr Stücklen, Sie
sind ein Arschloch." [02.27] 1985 beklagt er das
"Fiasko", das entstanden war, nachdem sich eine
grüne Delegation nach Israel begeben hatte. Dort
benahmen sie sich mit vorgefaßten Vorverurteilungen
Israels derart als Elefant im Porzellanladen, daß in
israelischen Blättern von "Rassismus" und
"Antisemitismus" zu lesen war. Sie seien
"potentielle Nazis" und der stellvertretende
israelische Außenminister erklärte: "Die braunen
Wurzeln haben grüne Pflanzen hervorgebracht."
Schließlich verbat sich die Bonner Synagogengemeinde
"jegliche Aktivitäten" bei der Errichtung einer
Gedenkstätte für ermordete Juden. [02.19] Fischer
fürchtet 'Die Republikaner' als Konkurrenz auf dem Gebiet
des Umweltschutzes nicht: "Das deutsche Volk ist ja
nicht blöde. Zum erstenmal habe ich diese aggressive
These aber gar nicht von einer rechtsradikalen Partei
gehört, sondern von Herrn Gauweiler. Der nervt uns in
der Umweltministerkonferenz seit zwei Jahren mit einer
Verbindung von Naturschutzgedanken und Abwehr der
Einwanderung. [31.07]
Gerhard
Flämig, SPD, MdB,
soll
eine besondere Kunst beherrschen: er spionierte lt.
Generalbundesanwalt von Stahl für die Staatssicherheit
der DDR. Flämig galt als Atomlobbyist aus Hanau, dem
Zentrum der deutschen Atom-Industrie. [02.05]
Michael
Föll, CDU, Stadtrat
in
Stuttgart, wird im März 1995 angeklagt, weil er, wie
auch seine Mutter, die Methoden des tschechischen
Eiskunstlauf-Trainers Karel Fajfr beim "tus
Stuttgart" gekannt und nichts dagegen unternommen
hat. Fajfr soll sich an zwölf Minderjährigen vergriffen
und "sexuelle Handlungen vorgenommen haben." Die
Anklage gegen Fajfr lautet auf Verletzung der
Fürsorgepflicht, Mißhandlung Schutzbefohlener und
Sexueller Mißbrauch Schutzbefohlener in zwölf Fällen
sowie Körperverletzung. Gegen Föll lautet sie auf
Beihilfe in allen Punkten. [27.08]
Hans
Friderichs, FDP, Minister,
war
verwickelt in die Parteispenden-Affäre. [01.01] Als
Vorstandschef der Dresdner Bank stürzte er 1985, weil er
in seiner Zeit als Wirtschaftsminister und Bankier
Steuern hinterzogen hatte und deshalb verurteilt wurde.
[65.01]
Michel
Friedman, CDU, Stadtverordneter
in
Frankfurt und Mitglied des Zentralrates der Juden in
Deutschland, ließ sich in den Bundesvorstand der CDU
wählen. Als der US-amerikanische Präsident Ronald
Reagan zusammen mit CDU-Bundeskanzler Helmut Kohl auf dem
Soldatenfriedhof von Bitburg die Versöhnungszeremonie
vollzog, gehörte Friedman zu den lautstarken
Manifestanten, die dagegen demonstrierten. [34.39]
Ingo
Friedrich, CSU, Spitzenkandidat
für
die Europawahl, warnte in Sachen Ausländer-Zustrom nach
Deutschland vor dem "Heranrücken der asiatischen
Mentalität." [48.05]
Siggi
Frieß, Grüne, MdB
im
Mai 1990: "Wir wollen kein Selbstbestimmungsrecht der
Deutschen, weil das ein Selbstbestimmungsrecht der
Imperialisten ist...Söhne von KZ-Schergen wollen ein
Volk werden, wir nicht". [05.09]
Anette
Fugmann-Heesing, SPD, Finanzministerin
in
Hessen, stürzte am 20.1.94 über die Lotto-Affäre, die
von August 1993 an Hessen erschütterte. Ihr Lotto-Chef
Hans-Georg Dumschat (SPD) erhielt für sein vorzeitiges
Ausscheiden eine Abfindung von 200.000 DM. Angeblich
dafür, daß er dem Abteilungsleiter im
Finanzministerium, Hanns-Detlef von Uckro, Platz machte.
Während Staatssekretär Otto-Erich Geske dies bestritt,
mußte die Finanzministerin die Zahlung einräumen. Ihr
Staatssekretär Geske wurde am 13.1.94 entlassen, am
nächsten Tag der neue Lotto-Chef von Uckro, der mit der
Finanzministerin einen Jahresgehalt von 300.000 DM
vereinbart hatte (statt der bisherigen 240.000 DM seines
Vorgängers). Als in SPD-Kreisen die Kritik immer lauter
wurde und die Forderung gestellt wurde, entweder Eichel
oder Fugmann-Heesing müsse zurücktreten, warf letztere
das Handtuch. Eichel blieb. [67.02] [66.01] [28.03]
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