Die Spitze des Eisbergs

Teil II Personenteil C


CDU, Landesverband Hamburg,

muß wegen einer undemokratischen Kandidatenwahl zu den Bürgerschaftswahlen 1991 erneut eine Landesliste aufstellen.
Erstmals wurde demokratisch in Einzelwahl mit der Möglichkeit der direkten Gegenkandidatur abgestimmt. Dabei fielen gleich zwei Kandidaten mit sicheren Listenplätzen durch.
Das Hamburgische Verfassungsgericht hatte die Bürgerschaftswahlen 1991 aufgehoben, weil die Hamburger CDU in undemokratischer Weise ihre Kandidaten nur in von der CDU-Führung abgesegneter Blockwahl bestimmen ließ.
Folge war, daß 1992 die Bürgerschaft (Landtag) aufgelöst und neu gewählt werden mußte. [07.02]


Daniel Cohn-Bendit, Grüne, MdEP

aus Frankfurt a.M., trat als Erstunterzeichner eines Appells anläßlich des Anschlags auf die Druckerei des rechtsintellektuellen Wochenblattes "Junge Freiheit" zusammen mit dem Herbert Ammon (Publizist, Berlin), Gernot Facius (Ressortleiter "Die Welt", Bonn), Peter Gauweiler (CSU-Bezirksvorsitzender, München), Hellmut Matthies (Chefredakteur "idea", Wetzlar), Alfred Mechtersheimer (Friedensforscher, Starnberg), Ulrike Poppe (DDR-Bürgerrechtlerin, Berlin), Thomas Schmid (Stv.
Chefredakteur "Wochenpost", Berlin), Günter Zehm (Literaturprofessor, Jena/Berlin), in Aktion.
Der Appell lautet: "Am Sonntag, dem 4.Dezember 1994 wurde in Weimar auf die Druckerei der Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT ein Brandanschlag verübt.
Die Polizei schätzt den Sachschaden auf etwa 2,5 Millionen Mark. Bereits im Oktober hatten sogenannte ´autonome´ Täter einen bewaffneten Überfall auf dieselbe Druckerei verübt.
Vorausgegangen waren Brandanschläge auf verschiedene Zeitungskioske und Drohungen gegen Kioskbesitzer, die die JUNGE FREIHEIT in ihrem Sortiment führen.
Wir verurteilen diese Anschläge ´autonomer´ Täter, die sich - historisch ignorant und moralisch anmaßend - gern als ´Antifaschisten´ bezeichnen.
Das Recht auf freie Meinungsäußerung gilt selbstverständlich für Zeitungen und Autoren des gesamten politischen Spektrums.
Die JUNGE FREIHEIT muß ungehindert erscheinen können - ungeachtet der Tatsache, daß vielen (auch Unterzeichnern dieses Aufrufs) die politischen Positionen der Zeitung mehr als bedenklich erscheinen." [68.03]
Cohn-Bendit gehörte von Anfang an bei den Grünen zu den Wortführern des Realo-Kurses. Einst einer der Anführer der Pariser Studenten-Unruhen von 1968, Sohn jüdischer Emigranten, wurde er aus Frankreich ausgewiesen.
Darauf mischte er im Frankfurter Häuserkampf mit und ging zu den Grünen.
Einige Jahre gab er das linksintellektuelle Sponti-Blatt "Pflasterstrand" heraus und ist seit 1989 Stadtrat für Multikulturelles in Frankfurt.
Seit 1994 Europaabgeordneter.
Zur PDS meint er, sie sei die Nachfolgerin einer totalitären Partei mit 90 Prozent Mitgliedern, die ein totalitäres Gesellschaftsbild haben und einem Fraktionsvorsitzenden Gysi, "dem ich vorwerfe, der Agent eines totalitären Regimes zur Niederhaltung der Opposition gewesen zu sein." [02.27]


Peter-Uwe Conrad, CDU, Staatssekretär

im Umweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern, und wenig später die Umweltministerin Petra Uhlmann (CDU) selbst mußten den Hut bei der Deponie-Affäre nehmen.
Zuvor stellte der Landesrechnungshof fest, daß die Kaufverträge "miserabel ausgehandelt" worden seien, an denen Wolfgang Kubicki (FDP), Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein, beteiligt war. Dieser stolperte über 860.000 DM, die er für seine Anwaltstätigkeit beim Kauf der Mülldeponie Schönberg durch das Land Mecklenburg-Vorpommern erhielt.
Am 15.6.93 trat auch er von seinem Landesvorsitz zurück, nachdem bekannt wurde, daß er an der Gesellschaft als stiller Teilhaber beteiligt war, die die Deponie betrieb. [66.01]


Peter Conradi, SPD, MdB,

Mitglied der SPD-Kontrollkommission, setzt sich für Freigabe von Cannabis (Haschisch) ein und räumt ein, schon einmal Kontakt mit "Dope" gehabt zu haben. [13.01]
Früher setzte er sich für intensive Kontakte des Deutschen Bundestages mit der SED-Volkskammer ein. [24.16]

weiter zur nächsten Seite

Stand der Seite: 03. Januar 2002