Ende April 2010 berichtete uns unter der Überschrift " Eine wahre Kriegserinnerung" ein Zeitzeuge aus den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges über sein damaliges Erlebnis:
Der jüdische Friedhof in Sontheim >>
"... Es war etwa um den 15. März 1945.
Eines Morgens wahr in der Lauffener Straße (bei der Gaststätte Sonne) ein Stacheldrahtzaun gezogen.
Wie aus dem Nichts sah man ganz abgemergelte Menschen, welche Soldatenkleidung trugen.
Ganz scheu kamen sie nach einiger Zeit an den Zaun.
Erst jetzt erkannten wir, dass es russische Kriegsgefangene waren.
Mit
gebrochenem Deutsch konnten wir uns etwas unterhalten.
Sie haben etwas von Holz und Kartoffeln gesprochen. Ein deutscher Soldat hat uns
dieses übersetzt.
Es drehte
sich um einige rohe Kartoffeln und um ein Scheit Tannenholz,
Die Kartoffeln waren für die Soldaten, und für die gefangenen.
Mit dem Holz
machten sie für uns ein Spielzeug, welches nach einem Vogel aussah.
Weder die Soldaten noch die Gefangenen hatten etwas zu Essen.
Einige
Kinder brachten immer wieder Kartoffeln an den Zaun, darunter auch ich..
Ich glaube es war 25 oder 28 März 1945.
Der Tatort - etwa beim roten Kreis.
Der Friedhof wart damals nicht umzäumt >>
An diesem Nachmittag gingen wir ins Schozachtal um nach Schlüsselblumen
zusuchen.
Das Wetter war neblig und etwas Regen war auch dabei.
So gegen
15:00 Uhr hörten wir plötzlich eine Maschinengewehrsalve, ganz in der Nähe war
es.
Nach ungefähr 10 Minuten kamen wir an den Judenfriedhof.
Wir
entdeckten zugedeckte Menschen, an den Schuhen, welche nicht mit Planen
zugedeckt waren, erkannten wir:
es waren die gefangenen Russen.
Es waren
insgesamt 6 bis 8 Tote.
Am anderen Tag gingen wir wieder und wollten Kartoffeln abgeben, niemand war
mehr am Ort bei der Gaststätte Sonne.
Der
Drahtzaun war auch entfernt.
Ob sie dort begraben wurden, kann ich nicht mehr sagen.
Der Grund: Die Beschießung von Heilbronn begann.
Außerdem
wollten wir keine toten Menschen mehr sehen.
Dies aufzuschreiben kam mir, als ich den Artikel über die Stolpersteine las.
Wenn man an die erschossenen Franzosen erinnert, wäre es gerecht, an die
russischen Gefangenen ebenfalls zu denken."
Soweit der Bericht des Augenzeugen über das Drama beim jüdischen Friedhof in Heilbronn-Sontheim.
Am 18. Mai 2010 fand nun um 9.30 Uhr ein Ortstermin mit den Vertretern des Heilbronner Stadtarchivs, dem Zeitzeugen, der ungenannt bleiben möchte und dem Vorsitzenden von PRO Heilbronn, Stadtrat Alfred Dagenbach statt.
Dabei erläuterte der Zeitzeuge nochmals die damaligen Vorgänge, die nun im Archiv dokumentiert sind.
Ungeklärt bleiben vorläufig die genauen Umstände und die unmittelbare Herkunft der russischen Gefangenen.
Vermutet könnte werden, daß diese vielleicht im Salzbergwerk Kochendorf eingesetzt waren.
Aufruf
Wir rufen nun dazu auf, daß sich Personen melden, die entweder aus eigenem Erleben oder aber aus Mitteilungen anderer (z.B. Eltern, Verwandte und Bekannte) Näheres dazu berichten können.
Dazu bitten wir, uns per ePost oder unter Tel. 07131 - 92060 zu informieren.
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1.Vorsitzender: StR Alfred
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