Presseerklärung
zu Deinenbach und Klingenäcker:
Über
100 Bürger gegen Sontheimer Projekte
Bei einer Versammlung der
Bürgerbewegung PRO Heilbronn e.V. am 12.9.08 in Heilbronns
Stadtteil Sontheim konnte der Vorsitzende Alfred Dagenbach
bekanntgeben, daß sich inzwischen per Unterschrift mehr als 100
vorwiegend Sontheimer Bürger gegen zwei Projekte wehren, die
schwere Eingriffe in die Sontheimer Naherholungsgebiete
Deinenbachtal und Klingenäcker nach sich ziehen.
Das geplante Hochwasserrückhaltebecken (HRB) im Deinenbachtal
auf Gemarkung Heilbronn-Sontheim soll Schutz vor 100jährigem
Hochwasser gewähren. Hierzu herrscht zunächst Empörung
darüber, wie gegenüber der Öffentlichkeit dazu weitgehende
Zurückhaltung geübt wurde, nachdem es sich bei diesem Projekt
in einen schweren Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet
Deinenbachtal handelt.
Großes Unverständnis bereitet die Tatsache, daß neben
dem unweit davon geplanten Baugebiet Klingenäcker - auch hier
eine unwiederbringliche Naturzerstörung stattfinden soll.
Immerhin reicht das HRB weit in das Landschaftsschutzgebiet auf
Sontheimer Gemarkung hinein.
Es soll Wasser aufhalten, das gar nicht von der Sontheimer
Markung stammt, sondern seine Ursache in der Versiegelung immer
neuer Bau- und Gewerbegebieten anderer Gemeinden oberhalb des
Heilbronner Stadtteils Sontheim hat.
Der anwesende Stadtrat Heiko Auchter dazu:L "Es muß daher
durchaus zu Recht die Frage gestellt werden: Hätte es ein
kleineres HRB für 50jähriges Hochwasser auch getan mit der
Folge, daß ein solches Becken nach dem Verursacherprinzip hinter
der Markungsgrenze auf Fleiner Gebiet hätte gebaut werden
können? Immerhin hätte dann das Landschaftsschutz- und
Naherholungsgebiet unangetastet erhalten bleiben können!"
Diese Frage kann aus Sicht der Unterzeichner nur mit JA
beantwortet werden, was wohl auch der Grund dafür ist, daß auf
diese unorthodoxe Weise die Beteiligung der Bürger regelrecht
ausgebremst wird, wenn am Tag der Beschlußfassung, am 24.9.2008
im Rathaus Abstatt um 16:00 Uhr, sofort im Anschluß danach um
18:00 Uhr eine Informationsveranstaltung vor Ort am Deinenbach
für die Bürger stattfindet und schon am 29.9.2008 um 10:00 Uhr
der erste Spatenstich zur Zerstörung des
Landschaftsschutzgebietes am Deinenbach stattfindet.
Dagenbach an die Adresse der Verantwortlichen dazu: "Nehmen
Sie bitte zur Kenntnis, daß wir dieses Vorgehen, wie das Projekt
selbst, nicht bereit sind, zu akzeptieren und sowohl die
Öffentlichkeit, als auch das RP Stuttgart hiervon in Kenntnis
setzen."
Gleichermaßen wehren sich die unterzeichnenden Bürger gegen den
"Bebauungsplan 46/15 Heilbronn-Sontheim Klingenäcker".
Auch hier wird ein Naherholungsgebiet in völlig
unverständlicher Weise zerstört, nur weil einigen privaten
Interessen der Vorzug gegeben werden soll. Rücksichtslos wären
sogar dort vorhandene Merowingergräber überbaut worden, wenn
nicht das Landesdenkmalamt seine Bedenken angemeldet hätte. Als
Treppenwitz ist es zu bezeichnen, daß "an anderer
Stelle" Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden sollen.
Dagenbach: "Hier wird Geld zum Fenster hinausgeworfen, denn
dann hätte man gleich an anderer, aber wohl für die
interessierten Kreise weniger lukrativen Stellen ein Baugebiet
ausweisen können."
Die mangelhafte Verkehrsanbindung komme noch hinzu, wurde von
Versammlungsteilnehmern einmütig festgestellt, denn es sei
unverständlich, weshalb man bei der aufgrund des schwachen
Immoblilienmarktes als überflüssig angesehenen Planung nicht
wenigstens die Anbindung an die Neckartalstraße vorgesehen
wurde.
Heilbronn, den 15.9.2008
Hochwasserschutzbecken im Landschaftsschutzgebiet
Offener Brief
Presseerklärung
zu Deinenbach und Klingenäcker
Spatenstich
Naturzerstörung am Hätzenstein
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