Überwachung durch deutsche Geheimdienste: Big Brother Der Bürger ist völlig gläsern
Big Brother is watching you >
"Wir sind nicht auf dem
Weg zum Überwachungsstaat und gläsernen Bürger, wir sind bereits
mittendrin", kommentiert der Vorsitzende der Bürgerbewegung PRO
Baden-Württemberg, Alfred Dagenbach, die neuesten Berichte über die
Aktivitäten deutscher Geheimdienste. Was man bisher nur vermuten
konnte, ist Tatsache: In der freiheitlichsten Demokratie, die wir je
auf deutschem Boden hatten, werden zumindest sämtliche
elektronischen Verbindungen ("Telekommunikationsverkehre")
systematisch überwacht. Das gilt ganz offensichtlich sowohl für
Internetseiten, als auch für ePost, Telefon, Fernschreib- und den
Faxverkehr. Dies ist die Schlußfolgerung, die aus dem neuesten
Bericht des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKG) des Bundestages
zu ziehen ist.
Alfred Dagenbach: "Jedes Telefonat, Fax, Eintrag in Facebook, Abruf
bei Google, SMS, ePost, Online-Banking und so weiter und so fort,
geht durch den Filter der eigenen Geheimdienste und kann dort
mitgehört, gesehen und gelesen werden. Das ist ein Skandal, ohne daß
die betroffenen Bürger davon etwas bemerken oder unterrichtet
werden!"
Daß fremde Geheimdienste permanente Lauschangriffe unterhalten, ist
spätestens seit dem Einsatz des US-Dienstes Echelon Allgemeinwissen,
daß aber der deutsche Staat seine Bundesbürger in gleicher Weise
ausschnüffelt, war bisher in diesem Umfang unbekannt.
Die Überwachung erfolgt dabei in der Weise, daß auf bestimmte
Suchbegriffe automatisch der Nachrichtenverkehr aufgezeichnet und
dann ausgewertet wird. Um dies jedoch umzusetzen ist Voraussetzung,
daß grundsätzlich jede derartige Verbindung durch die überwachenden
Geheimdienste wie Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst (BND),
Militärischer Abschirmdienst (MAD) geschleust werden.
So waren demnach für den Gefahrenbereich „Internationaler
Terrorismus“ im Jahr 2010 bis zu 1.944 Suchbegriffe "angeordnet",
auf welche die "Suchmaschinen" insgesamt 10.213.329 mal
"Angesprungen" sind. Im Vorjahr waren es noch gerade mal 1.807.580
Fälle. Heraus kam dabei, daß gerade einmal 29 der erfassten
Telekommunikationsverkehre als nachrichtendienstlich relevant
eingestuft wurden.
Noch mehr Suchbegriffe wurden im Gefahrenbereich „Proliferation und
konventionelle Rüstung“ eingesetzt, nämlich bis zu 13.304
Suchbegriffe. Dabei gingen den Schlapphüten 27.079.533
Telekommunikationsverkehre ins Netz, ein Jahr zuvor waren es "nur"
5.034.145. Lediglich 180 davon rechtfertigten den Aufwand.
Und vier Mal lohnte sich der Aufwand, mit 321 Suchbegriffen im
Gefahrenbereich „Illegale Schleusung“ zu fischen. Dabei wurden
45.655 Telekommunikationsverkehre gefiltert.
Heruntergespielt wird die hohe Zahl der im Sieb hängen gebliebenen
mehr als 37 Millionen Telefon- und ePost-Verbindungen von den drei
Diensten damit, daß darin ein hoher Spam-Anteil gewesen sei.
"Wenn jetzt manche vereinzelte Politiker zur "Mäßigung bei der
Datenüberwachung" aufrufen, so ändert das überhaupt nichts an der
Tatsache, daß die hier praktizierte totale Kontrolle des
Kommunikationsverkehrs im klaren Wi8derspruch zum grundgesetzlich
garantierten Brief- und Fernmeldegeheimnis steht. Der unbeschränkte
Zugriff ohne jeden Anlaß steht dazu in eklatantem Widerspruch", so
Alfred Dagenbach, "so sehr Verständnis für Sicherheitsbedürfnisse
angebracht ist, so sehr sind die Methoden zweifelhaft. Das muß auch
in anderer Weise geschehen können, ohne daß sämtliche Bürger,
Unternehmen und Institutionen unter Generalverdacht gestellt
werden!"
Darüber hinaus stehen diese Methoden im Widerspruch zum Grundsatz
der Verhältnismäßigkeit der Mittel und sind nicht zuletzt deshalb
besonders fragwürdig, weil gerade im aktuellen Fall der sogenannten
"Zwickauer Terrorzelle" dieses System total versagt hat: "Bleibt zu
hoffen, daß dabei nicht noch Schlimmeres dahinter steckt!"
Bürgerbewegung PRO Baden-Württemberg e.V.
1.Vorsitzender: StR Alfred
Dagenbach - 2.Vorsitzender: Fred Steininger
Eingetragen beim Amtsgericht Heilbronn
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