Die
Heilbronner 'verdi'-Leitung
mißbraucht die Geduld der Unbeteiligten
Streikspektakel
"Warum nicht auf der
Theresienwiese?"
Streik ist ein Grundrecht, Mißbrauch nicht >
Nachdem die Heilbronner
Vorsitzende der Gewerkschaft 'verdi', die SPD-Stadträtin Marianne
Kugler-Wendt, erneute Aktionen zum Streiken aufgerufener Busfahrer
angekündigt hat, kritisiert der Vorsitzende der Bürgerbewegung Heilbronn,
Stadtrat Alfred Dagenbach, die bisher dabei angewandten Methoden.
Die Unmut über die Art und Weise, wie die Gewerkschaft 'verdi' für die
Belange ihrer Mitglieder streiken läßt, ist nicht ganz zu Unrecht in der
übrigen Bevölkerung recht groß.
"Insbesondere darüber, daß über Stunden die Heilbronner
Hauptverkehrsschlagader Allee mit Bussen zugestellt wurde und dadurch in
Heilbronn ein mittelprächtiges Verkehrschaos verursacht wurde, ist so nicht
hinnehmbar", stellt der Vorsitzende der Bürgerbewegung Heilbronn, Stadtrat
Alfred Dagenbach, fest.
Auch wenn jetzt die Sache mit der Schutzbehauptung heruntergespielt wird,
man habe die Fahrgäste erst noch in ihr Geschäft befördert, so ändert das
nichts daran, daß es nicht nur zu chaotischen Verhältnissen gekommen ist,
sondern in deren Folge Arzt- und andere wichtige und teils unaufschiebbare
Termine nicht wahrgenommen werden konnten.
Die Streikleitung führt damit auf dem Rücken der Busfahrer, auf die damit
der Unmut abgeladen wird und jenen, die wegen Ausfall der Busse auf andere
Transportmittel angewiesen sind, ihren Druck auf den Tarifpartner aus.
Dagenbach: "Streik oder Nichtstreik ist zunächst einmal Sache der
Tarifparteien. Ob die Forderungen berechtigt sind oder nicht, müssen diese
klären, denn das ist deren Sache und gehört in unserer freiheitlichen
Demokratie zu den Grundrechten. Aber hier geht es um die Blockade der Allee,
die durch den Umbau ohnehin schon ein neuralgischer Punkt in Heilbronn ist.
Nur zum Glück ist es zu keinen ernsthaften Problemen um Leib und Leben
gekommen."
Normalerweise werden bei Streiks die Werkstore "besetzt" und davor
demonstriert. "Kein Streikender behindert dabei Unbeteiligte. Warum läuft
das hier anders und auf dem Rücken der Unbeteiligten?" fragt Alfred
Dagenbach: "Was aber hier geschieht, wirft die Frage auf, ob von befangenen
'verdi'-Kollegen diese Einschränkung der Rechte anderer genehmigt wurde. Da
hier offenbar Demonstrationsrecht zur Anwendung gekommen sein soll, kommt
die Frage hinzu, weshalb der Demonstrationsleitung nicht wie in anderen
Fällen auch klar gesagt wurde, wo demonstrieren werden darf, um den Schaden
zu minimieren und das von *verdi' inszenierte Spektakel nicht auf die
Theresienwiese verordnet wurde?
Das wäre nicht weniger eindrucksvoll gewesen und hätte nicht das Grundrecht
auf Freizügigkeit unbeteiligter Bürger im Übermaß eingeschränkt, sondern
mehr Verständnis für die Anliegen geweckt!"
Zudem vereinbare sich das Abstellen von "50 Bussen" auf der Allee nicht mit
den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung, nach der jeder eine
Verkehrsordnungswidrigkeit begeht, der mit seinem Fahrzeug eine
Verkehrsbehinderung verursacht. Die Ratsgruppe PRO Heilbronn möchte daher
von der Stadtverwaltung, die das genehmigt hat, auch wissen, wie hoch die
durch deren Genehmigung entstandenen Kosten sind und wer dafür aufkommt.
Außerdem soll die Frage beantwortet werden, weshalb die Betriebsleitung der
Verkehrsbetriebe den Mißbrauch der den Bürgern der Stadt gehörenden
Fahrzeuge nicht untersagt und dafür gesorgt hat, daß diese während des
"Warnstreiks" im Depot geblieben sind oder diese dorthin beordert hat.
Dagenbach: "Die Heilbronner 'verdi'-Leitung mißbraucht die Geduld der
Unbeteiligten. Es bleibt zu hoffen, daß die angekündigte Fortsetzung des zum
Spektakel degradierten Streiks mit weniger Willkür durch eine offenbar ihre
Existenzberechtigung nachzuweisen sich verpflichtet fühlende Leitung
stattfindet. Denn, ob sie mit Blockade-Methoden denen einen Gefallen tun,
die nachher wieder mit den unfreiwilligen Opfern auskommen müssen, dürfte
angezweifelt werden."
Bürgerbewegung
e.V.
PRO Baden-Württemberg
1.Vorsitzender: StR Alfred
Dagenbach - 2.Vorsitzende: AltStR Dr. Christian Haellmigk, StR
Heiko Auchter
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