Gebührenfreier Kindergarten

Sag die Wahrheit!

Sag die Wahrheit, lieber Alexander Throm!

Er möchte sich gerne feiern lassen und kann's nicht lassen. Doch die Idee ist geklaut.

Heilbronn sei Vorbild für München, schreibt unser lieber CDU-Stadtrat und Bundestagskandidat Alexander Throm  in der jüngsten Ausgabe der Heilbronner Stadtzeitung und schreibt die Anschaffung der Kindergartengebühren glatt auf die Fahne der CDU-Fraktion:  "Wir haben dies in Heilbronn auf Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion bereits im Jahr 2008 gemacht. Heilbronn war damals die bundesweit erste und einzige Großstadt, die komplett auf Kindergartengebühren verzichtet hat".

Was zum Einen großzügig verschweigt, ist, daß er mit seiner CDU-Fraktion samt dem Rest-Gemeinderat die ständigen Anträge, die Stadtrat Alfred über ein Jahrzehnt alljährlich in seinen Haushaltsreden beantragt und auch begründet hat,  stets abgelehnt hat.

Erst ein Besuch seiner damaligen Familienministerin Ursula von der Leyen in Heilbronn zwang die CDU-Fraktion zum Umdenken. Denn diese hatte wohl von der Idee Wind bekommen und verkündete just, den kostenfreien Kindergarten in ganz Deutschland einführen zu wollen. Da blieb dann auch dem lieben Alexander Throm und seiner Fraktion wohl nichts anderes mehr übrig, als auch auf das Pferd zu setzen.

Zum Zweiten hatten selbstverständlich auch Alfred Dagenbach und seine Mitstreiter ihren Antrag wiederholt. Abgelehnt wurde aber eine noch über den CDU-Antrag hinausgehende Version. Doch auch die SPD sah sich plötzlich gezwungen, ihre bisherige Ablehnung aufzugeben, schließlich will man ja nicht als unsozial gelten.

Schließlich verbreitet der Bundestagskandidat drittens auf Kosten anderer auch noch das Märchen, "wenn nun Städte wie München unserem Beispiel folgen, dann 'verliert' Heilbronn ein Alleinstellungsmerkmal".
Heilbronn war zwar die erste Stadt, die die Dagenbach'sche Idee umgesetzt hat, doch das Magazin
Eltern listete bereit 2010 die damals schon beitragagsfreien Großstädte auf:

So ist es nicht das erste Mal, daß man sich bei der CDU mangels eigenem Kalkül mit fremden Federn schmückt. Ähnliches gab es schon bei der Umsetzung des "Hauses der Heimat".

Im Übrigen warten wir noch heute auf die angekündigte bundesweite Umsetzung der CDU-Ankündigung und es mutet darüber hinaus fast wie ein Witz an, wenn nun der mangels besserer Alternative von der SPD nominierte "Bundeskanzlerkandidat" Martin Schulz die Idee als Wahlversprechen postulieren möchte.

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