Bundespräsidentenwahl

Klüng, Glöckchen, klüngelingeling...

Machtpoker der Parteifreunde

Stallwächterparty 2008 >>

Auch wenn Angela Merkel just bei der unmittelbar nach der Wahl des Bundespräsidenten stattfindenden Stallwächterparty der Baden-Württemberger in Berlin von Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) mit "sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin, liebe Angela Merkel" freundlich begrüßt wurde, so weiß man doch, daß die Steigerung "Freund, Feind, Parteifreund" bei der CDU zum ungeschriebenen Gesetz des persönlichen Umgangs untereinander gehört.
Es war nicht allein eine "Klatsche" für Angela Merkel, daß ihr Kandidat durch drei Wahlgänge marschieren mußte und möglicherweise nicht einmal alle Stimmen aus den eigenen Koalitionsreihen erhalten hat, sondern ganz offensichtlich auch ein Denkzettel an den Kandidaten selbst.
Allein die Berliner "Morgenpost" kolportierte, ohne eine Quelle zu nennen, die Abweichler kämen aus dem Südwesten und nicht nur, daß auch CDU-Generalsekretär Thomas Strobl den Beweis nicht antreten kann, dass alle Baden-Württemberger Wahlleute der CDU zu ihrem Kandidaten gestanden seien, spricht dafür.
Wer den Handschlag Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Stefan Mappus zur Gratulation über die Sitzlehnen hinweg an Christian Wulff überhaupt mitbekommen hat, der konnte beobachten, daß das nur eine notwendige Pflichtübung war.
Kein kurzes Innehalten und kleiner höflicher Wortwechsel mit dem neuen Präsidenten, sondern ein schnelles Abwenden zum nächste Gratulanten.
Wulff dürfte längst geahnt haben, wie ihm geschah.
Daß im ersten Wahlgang mindestens 44 Stimmen aus dem Regierungslager und im zweiten immer noch 29 fehlten, war mehr als auffällig.
Erst im dritten Wahlgang schaffte es Wulff mit drei Stimmen Vorsprung und erzielte damit sogar die absolute Mehrheit.
Doch selbst da fehlten aus der Koalition noch einmal mindestens 19 eigene Leute.
Warum "mindestens"?
Weil von den 10 Mitgliedern der bayrischen Freien Wähler wenigstens die Hälfte auch für Wulff gewesen sein sollen. Damit aber platzt die Mär von der "absoluten Mehrheit aus den eigenen Reihen".
Wer aber den Stuttgarter hochschwäbischen Machtklüngel und ihre Besonderheiten wenigstens etwas kennt, für den ist die Diagnose der ohnehin leicht durchschaubaren hemdsärmeligen Politik nicht allzu schwer:
Die "Abweichler" dürften tatsächlich aus dem Südwesten kommen.
Nicht erst seit Manfred Zachs Tatsachenroman "Monrepos oder die Kälte der Macht" sind die frechen Hinterlistigkeiten im Ländle offenbar.
Den bayrischen Amigos steht man an offen zur Schau gestellten Raffinesse in nichts nach.
So zeigte Mappus, von den Medien fast liebevoll "Schnappi, das kleine Krokodil" genannt, durch sein Schwänzen der Stuttgarter Vorstellung Wulffs als Kandidat für das Bundespräsidentenamt schon einmal, wo im Schwäbischen "der Barthel den Most holt".
Der CDU-Rechtsaußen Mappus nahm stattdessen an einer "seit längerem geplanten Wanderung seines Kabinetts auf der Schwäbischen Alb" teil.
Außer ihm fehlten auch die beiden liberalen Minister Ulrich Goll (Justiz) und Ernst Pfister (Wirtschaft).
Anlaß für das heftige Ungemach dürfte zuletzt der Kauf der Steuersünder-CD durch das Land Niedersachsen gewesen sein.
Baden-Württemberg gelehnte den Kauf auf FDP-Golls Intervention "aus rechtlichen Gründen" strikt ab, was zum Ärger der FDP wegen dauf folgenden Gerüchten über angeblich darin enthaltenen Namen von Landtags-Promis der FDP führte, nachdem sie von Wulffs Niedersachsen angekauft wurde. Wulff indessen bestritt, daß er mit dem Kauf etwas zu tun gehabt hätte.
Mancher in der Südwest-CDU bezweifelt aber offenbar, dass ihr Parteifreund Ministerpräsident darüber nicht in Kenntnis gesetzt worden sein soll.
"Ich glaube ihm kein Wort. Natürlich hat er es gewusst", wird dpa über einen führenden Politiker der Südwest-CDU zitiert.
Und Mappus selbst weiß dazu: "Ich glaube, ich wäre leicht irritiert", denn in Baden-Württemberg sei ein solcher Informationsweg weder der Partei noch dem Koalitionspartner zuzumuten.
Daß auch der Machtkampf um Porsche und VW Spuren hinterlassen habe, mußte selbst Christian Wulff nach seiner Vorstellung bei CDU und FDP in Stuttgart einräumen.
Wulff hatte für VW gegen Mappus und Porsche gewonnen und damit schon vor dem Kauf der Steuersünder-CD im Ländle für viel Ärger gesorgt.
Von Wohlwollen konnte also bei der Stuttgarter CDU/FDP-Koalition keine Rede sein.
Offiziell beteuerte man zwar, es würden wohl alle für Wulff stimmen, doch machte ein Wahlmann aus seiner Seele keine Mördergrube, wenn er bekannte, er könne nur mit "vier geballten Fäusten in der Tasche" den Niedersachsen wählen.
So dürften hinter den 48 Stimmen von CDU und FDP aus dem Südwesten nicht nur einige Fragezeichen stehen, denn auch Angela Merkels Regierungsstil hat in Mappus' Reihen nicht wenige vergrätzt.
Und wie meinte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke nach Wulffs Vorstellung:
"Ich verschweige nicht, dass ich wie viele in der FDP Herrn Gauck für eine beeindruckende Persönlichkeit halte"?
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