Nicht nur am Bahnbogen Böckingen Süd wird geknausert:

Wird BuGa zum Flop?
Die hochtrabenden Pläne, die im Rahmen der Bundesgartenschau 2019 ursprünglich auch für den größten Heilbronner Stadtteil Böckingen gespannt waren, schrumpfen zusehends zusammen. Nichts ist mit einer Seilbahn, nichts mit Dampflokfahrten zwischen BuGa und Eisenbahnmuseum. Selbst die Fuß- und Radwegbrücke über den Hauptbahnhof ist in Gefahr: Niemand bewarb sich auf die erste Ausschreibung zum Bau.

Ursprünglich hatte das Konzept für die Bundesgartenschau neben einem für Motorboote zugänglichen "Marine"-Hafen auch die Erschließung der Böckinger Sportplätze am See bis zum Segelfluggelände beinhaltet.

Von der "Marine" ist nur noch ein Flachgewässer geblieben und die Böckinger Pläne sind nun auf ein Areal rund um den unter Denkmalschutz stehenden Lokschuppen des Eisenbahnmuseums zusammengeschrumpft.  Vom kümmerlichen Restbudget verschlingen dann auch noch die Planungskosten Riesensummen.

PRO-Stadtrat Alfred Dagenbach hat trotzdem noch einen Rest Hoffnung und erklärte in der Debatten im Gemeinderat dazu unter anderem: "Auch wenn der Inhalt dieser Drucksache nicht ganz den Hoffnungen entspricht, den die Böckinger ursprünglich in dieses Vorhaben gesetzt haben, so denke ich doch, daß es deutlich zu einer erheblichen Verbesserung für das Eingangstor zum alten Kern Böckingens beitragen wird.
Zm Antrag von Kollege Herbert Tabler möchte ich anmerken, daß ich selbstverständlich auch auf Grund der Informationsveranstaltung mit den Bürgern am 15.März davon ausgegangen bin, daß zur Aufwertung des Süddeutschen Eisenbahnmuseums und des Bahnbogen Böckingen Süd eine solche Vernetzung stattfindet, dass eine
durchgängige Freianlage entsteht.
Und ich gehe auch davon aus, daß die Planung dann dem Bezirksbeirat und Gemeinderat zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt wird.
Für besonders gut finde ich, daß die Bedeutung Böckingens als eine alte Eisenbahnerstadt mit der Aufwertung des Umfeldes des Eisenbahnmuseums hervorgehoben wird.
Schade nur, daß die beabsichtigte Präsentation einer alten Dampflok nur mit einer kleineren als der bis vor kurzer Zeit zur Schau gestellten großen Maschine erfolgen soll.
Sorgen mache ich mir aber darüber, ob es tatsächlich gelingen wird, den Bahnbogen auch bis zur Bundesgartenschau fertig zu stellen.
Immerhin war ja beabsichtigt, im Rahmen der BuGa auch Dampflokfahrten mit einzubeziehen, aber auch wenn das jetzt nicht gelingt, sollte sich dann auch das Umfeld in dem geplanten Zustand befinden."

Alfred Dagenbach forderte zudem, daß an Böckingen nicht weiter gespart werden darf. Immerhin habe die Stadtverwaltung erhebliche Mittel dafür erübrigen können, weil auch der Grunderwerb für den Bereich "Bahnbogen Nord" - also die geplante Grünfläche zwischen Eisenbahnmuseum und BuGa-Gelände nicht zustande gekommen ist.

Eine weitere unbekannte Karte ist die Verkehrslösung: Wird der Sonnenbrunnen rechtzeitig fertig? Gibt es infolge der Autobahn-Brückenerneuerung über den Neckar Dauerstaus? Die Bürger Heilbronns sind ja schon einiges gewohnt: von der Verwaltungspleite mit der Saarlandstraße bis hin zum Zustand der Heilbronner Straßen, von denen es keine gibt, wo alle Kanaldeckel ordentlich liegen. Einzig mit Ausreden ist man auf dem Heilbronner Rathaus nie verlegen.