BuGa-Brücke:

Armutszeugnis dieser Verwaltungsspitze

PRO-Stadtrat Alfred Dagenbach: "Totalversagen"

Die BuGa-Brücke (rot)

Als "Armutszeugnis dieser Verwaltungsspitze" bezeichnete PRO-Heilbronn-Stadtrat Alfred Dagenbach das heutige mit "freundliche Grüße Harry Mergel" unterzeichnete Schreiben an die Mitglieder des Heilbronner Gemeinderates, in dem dieser die Hiobsbotschaft zur von seiner Verwaltung favorisierten Verschiebung des Baus einer Fuß- und Radwegbrücke über den Hauptbahnhof erst nach der Bundesgartenschau mitgeteilt hat.
OB Mergel gab heute diese Absicht dem Schreiben zufolge im Vorfeld der Ausstellungseröffnung "Aufbruch Heilbronn - Knotenpunkt lnselspitze" bei einem Pressegespräch auf der Inselspitze bekannt.
In diesem Zusammenhang habe er auch über den aktuellen Sachstand zum Thema "Fuß- und Radwegbrücke über den Hauptbahnhof" informiert.
Als Begründung führt er an, daß sich mittlerweile die Fakten insoweit verdichtet haben sollen, "als dass wir Ihnen mitteilen können, welche Empfehlung die Verwaltung Ihnen zu diesem Thema geben wird".
Die Presseinformation erfolgte ohne Wissen des Gemeinderates als höchstem Gremiums der Stadt.
Dieser darf darüber erst in einer Sondersitzung des Gemeinderates in der nächsten Woche darüber beraten.
Dann läßt er die Katze aus dem Sack: Die Kosten der Brücke hätten sich auch im zweiten Ausschreibungsverfahren nicht so verfestigt, "dass wir Ihnen guten Gewissens gen Bau noch bis zur Bundesgartenschau empfehlen können.
Wir werden Ihnen daher raten, den Bau der Brücke auf die Zeit nach der Bundesgartenschau zu verlegen."

Alfred Dagenbach dazu: "Was mit der Ankündigung einer öffentlichen Sondersitzung des Gemeinderates am Dienstag, 25. April 2017 zum Thema "Fuß- und Radwegbrücke über den Hauptbahnhof' bereits zu erahnen war, soll nun Wirklichkeit werden.
Damit gesteht die Verwaltungsspitze ihr totales Versagen nicht nur im Zusammenhang mit dem Bau dieser Brücke ein.
Sie ist offensichtlich nicht einmal in der Lage, ein alternatives Konzept vorzulegen, immerhin gab es im Architekturwettbewerb verschiedene Arbeiten zur Auswahl.
Nachdem jetzt offensichtlich auch die zweite Ausschreibung ein Flop geworden ist - auf die erste Ausschreibung hatte sich kein einziger Interessent gemeldet - ist die Frage zu prüfen, ob der Gemeinderat mit falschen Kostenkalkulationen durch die Verwaltung zu einer falschen und nun folgenschweren Entscheidung animiert worden ist."

Ohnehin sei das Projekt "BuGa 2019" inzwischen zum Schrumpfobjekt geworden: "Die großartigen Pläne einer Bundesgartenschau bis zum Segelfluggelände, Einbindung des Eisenbahnmuseums mit Dampfzugfahrten und Verlegung des Rollsportstadions als einige Beispiele, konnte man sich bereits abschminken", so Alfred Dagenbach.

Nun sollen offenbar die über die Bahn anreisenden Gartenschau-Besucher einen weiten Umweg gehen, um in das Gelände zu kommen - oder die Stadt veranstaltet einen teuren Shuttle-Verkehr, der schon vorneweg die Laune trübt - ohne auf die übrigen Verkehrsverhältnisse einzugehen.
Weitere Ungereimtheiten kämen hinzu, wie die ungeklärten Pläne des Busbahnhofs am Hauptbahnhof mit einer immer noch von unserer Seite geforderten Toilettenanlage, an der auch eine medial hochgepuschte Verlängerung der Öffnungszeiten der Toiletten im Hauptbahnhof nichts ändert.
Zwar werbe man auch immer noch mit dem ursprünglich vorgesehenen Campuspark ohne Rollsportstadion, doch gehe es mit diesem, das als marode gilt und abgerissen und/oder verlegt werden soll, auch nicht weiter.
Offenbar möchte man es mit einer "Aufhübschung" beim Status quo belassen.