Grußwort am 28.01.2012
"Erbe erhalten -
Zukunft gestalten"
Alfred Dagenbach beim Bund der
Vertriebenen
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, liebe Ehrengäste, sehr geehrte Damen und
Herren, meine Freunde,
auch ich bedanke mich wieder herzlich für die Einladung zum Neujahrsempfang und
wünsche Ihnen auch im Namen meiner Vorstandskollegen, Altstadtrat Dr. Christian
Haellmigk und Stadtrat Heiko Auchter, alles Gute, Gesundheit, Glück und Erfolg
im Neuen Jahr - ohne zu vergessen, unserem Chor für seine erfrischenden Lieder
zu danken.
Nachdem vorhin die Herkünfte abgefragt wurden, muß ich mich leider dafür
entschuldigen, daß auch ich keinen Vertriebenen-Hintergrund habe, vielleicht
entschuldigt es aber, daß ich seit über 30 Jahren glücklich mit der Tochter
einer Mutter aus Glogau und einem Vater aus Dux verheiratet bin, somit also
gleich 2 Verbände vertreten sind.
Sie haben den heutigen Tag unter das Motto "Erbe erhalten - Zukunft
gestalten" gestellt.
Das ist gut so, denn die Tendenz läßt ja nicht nach, die Geschichte so zu
klittern, daß es wahr werden soll, was unser geschätzter Altkanzler Helmut
Schmidt einmal damit umschrieben hat, daß es mit Erfolg gelungen sei, aus der
ganzen deutschen Geschichte ein Verbrecheralbum zu machen.
In der Tat wird immer mehr daran gefeilt, historische Tatsachen zu verdrängen
und einseitig zu relativieren.
Man möchte daran anknüpfen, was ausgerechnet der Sohn eines ehemaligen
Staatssekretärs des 3. Reiches, der seinen Vater im Nürnberger
Kriegsverbrecher-Prozeß noch verteidigt hat, als "erzwungene Wanderschaft"
heruntergezont hat.
Jetzt will die „Deutsch-Polnische Akademische Gesellschaft“ am 17.und 18.Februar
- also in 3 Wochen - eine Tagung unter dem Motto "War die 'Vertreibung'
Unrecht?" durchführen.
Man stellt mit dem Titel nicht nur das völkerrechtlich anerkannte Verbrechen der
Vertreibung in Frage, sondern setzt das Wort "Vertreibung" selbst noch in
Anführungszeichen - so als wäre das ein Hirngespinst von Millionen, die das am
eigenen Leib erlebt haben.
Das, meine lieben Freunde, kann nicht sein und ich bin sehr froh, daß wir eine
Bundesvorsitzende Erika Steinbach haben, die noch nicht mit gebrochenem Rückgrat
auch gegenüber der Kanzlerin fest und offen auftritt, denn ein Erich Später von
der Heinrich-Böll-Stiftung wird dabei auch das Thema "Der Bund der Vertriebenen
in der deutschen Nachkriegsgeschichte" behandeln und ich hoffe nur, daß ich mich
irre, wenn mir dabei nichts Gutes schwant, denn einer der nächsten Referenten
läßt dann mit der Frage "'Vertreibung' oder 'Aussiedlung'?" die Tendenz dieser
Tagung erahnen.
Welche Wirkung solche akademischen Zirkel haben, erleben wir auch im Heilbronner
Gemeinderat, wenn dann davon die Rede ist, die Heilbronner Bevölkerung bestehe
zu 50% aus Migranten.
In diese keinesfalls unsinnige, sondern mit Bedacht gewählte Wortschöpfung
werden dann einfach 30% Vertriebene mit eingerechnet.
Diese, die mit ihrer Leistung beim Wiederaufbau der Stadt Großartiges geleistet
haben, nun aber mit jenen gleichzusetzen, die dann danach davon profitiert haben
und immer noch profitieren, ist wohl der nächste Treppenwitz der Geschichte,
gegen den wir uns deutlich verwahren sollten.
Wir gehen davon aus, daß eine solche Gleichsetzung nur dem heutigen mangelnden
Geschichtsunterricht an unseren Schulen zuzuschreiben ist, haben aber
selbstverständlich bei den diesjährigen Haushaltsplanberatungen auf diese
Unmöglichkeit hingewiesen.
Selbstverständlich sind wir auch dem erfolgreichen Antrag beigetreten, daß dem
BdV die jährliche Freiwilligkeitsleistung der Stadt aufgestockt wird.
Was wir aber nach wie vor sehr bedauern, ist, daß alle anderen Fraktionen im
Gemeinderat unseren erneut gestellten Antrag abgelehnt haben, daß die Stadt
Heilbronn - wie viele andere Städte auch - eine Patenschaft für das „Zentrum
gegen Vertreibung“ übernimmt.
Wir werden daran auch künftig festhalten, wie wir auch in der Vergangenheit nie
nachgelassen haben, ihre Anliegen so lange zu unterstützen, bis irgendwann wie
auch in diesem Falle bei anderen die höhere Einsicht kommen wird.
In diesem Sinne wünsche ich nochmals alles Gute und dem heutigen Tag noch einen
guten Verlauf.
Bürgerbewegung
e.V.
PRO Baden-Württemberg
1.Vorsitzender: StR Alfred
Dagenbach - 2.Vorsitzende: AltStR Dr. Christian Haellmigk, StR
Heiko Auchter
Eingetragen beim Amtsgericht Heilbronn -
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